EU
EU beantragt WTO-Konsultationen mit Russland über übermäßige Einfuhrzölle
Die EU hat heute (31. Oktober) Konsultationen mit Russland zu Einfuhrzöllen für Papierprodukte, Kühlschränke und Palmöl beantragt. Die EU unternimmt diesen ersten Schritt im Streitbeilegungsverfahren als Reaktion auf die Verletzung ihrer Verpflichtungen aus der Welthandelsorganisation (WTO) durch Russland. Mit dem Beitritt zur WTO verpflichtete sich Russland, seine Einfuhrzölle unter den in den Beitrittsdokumenten festgelegten Grenzen zu halten. Es hat jedoch eine Reihe von Produkten in verschiedenen Sektoren weiterhin stärker als vereinbart besteuert. Dies gilt auch heute noch für bestimmte Produkte, die für die EU von Interesse sind. Russland weicht in zweierlei Hinsicht von dem ab, was zum Zeitpunkt des Beitritts zur WTO beschlossen wurde: Entweder wendet es einen höheren Zollsatz an, z. B. 15% statt 5%, oder es legt einen Mindestbetrag fest, der gezahlt werden muss, auch wenn dies nicht gerechtfertigt ist der vereinbarte Zollsatz in Prozent des Produktwertes. Diese höheren Zölle wirken sich eindeutig negativ auf die europäischen Exporte von Papierprodukten, Kühlschränken und Palmöl im Wert von rund 600 Mio. EUR pro Jahr aus. Die Nichteinhaltung von Zollverpflichtungen wirft ebenfalls systemische Bedenken auf, da sie einen Verstoß gegen eines der wichtigsten WTO-Grundsätze darstellt. Die EU hat dieses Problem sowohl in bilateralen Gesprächen als auch in WTO-Ausschüssen mit Russland angesprochen, jedoch ohne Erfolg. Um die Einhaltung der WTO-Regeln zu gewährleisten, möchte die EU daher jetzt mit der russischen Regierung formelle Konsultationen durchführen. Wenn die Konsultationen nicht erfolgreich sind, kann die EU die WTO nach 60 Tagen auffordern, ein Gremium einzurichten, das über den Fall entscheidet. Hintergrund Russland ist der drittwichtigste Handelspartner der EU. Die EU-Exporte nach Russland belaufen sich auf 120 Mrd. EUR pro Jahr und werden von Maschinen, Transportmitteln, Chemikalien, Arzneimitteln und landwirtschaftlichen Produkten dominiert. Die einseitigen Maßnahmen Russlands haben sich jedoch in der letzten Zeit negativ auf den Handel zwischen der EU und Russland ausgewirkt. Der heute an die WTO gerichtete Fall ist der vierte seit dem Beitritt Russlands zur Organisation im Jahr 2012. Mehr Infos Handelsbeziehungen zwischen der EU und Russland |
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