Wirtschaft
Europäische Kommission macht Fortschritte bei der Agenda für Migrationsfragen

Zwei Wochen nach Vorlage der Europäischen Migrationsagenda nimmt die Kommission heute die ersten Vorschläge ihres umfassenden Ansatzes zur Verbesserung des Migrationsmanagements an.
Nach den schrecklichen Verlusten an Menschenleben im Mittelmeer im vergangenen Monat haben sich die europäischen Staats- und Regierungschefs zur Solidarität unter den Mitgliedstaaten bekannt, um die gemeinsamen Migrationsprobleme zu bewältigen. Mit den heutigen Vorschlägen lässt die Kommission ihren Worten Taten folgen und legt sofortige und langfristige Antworten auf die Migrationsprobleme Europas vor.
Der Erste Vizepräsident Frans Timmermans erklärte: „Heute (27. Mai) lässt die Kommission ihren Worten Taten folgen. Solidarität geht Hand in Hand mit Verantwortung. Deshalb enthalten unsere Vorschläge die strikte Forderung, dass die Asylvorschriften ordnungsgemäß angewendet werden und die Mitgliedstaaten alles in ihrer Macht Stehende tun, um Missbrauch zu verhindern. Jeder, der Asyl benötigt, sollte es in Europa finden. Diejenigen, die keinen berechtigten Anspruch haben, sollten jedoch rasch identifiziert und in ihr Heimatland zurückgeführt werden. Dies ist unerlässlich für die Akzeptanz der Migrationspolitik in der Gesellschaft.“
Die Hohe Vertreterin der EU/Vizepräsidentin Federica Mogherini erklärte: „Zwei Wochen nach der Verabschiedung unserer Agenda legen wir heute konkrete Vorschläge zu ihrer Umsetzung vor. Unser Hauptziel ist es, rasch Leben zu retten und Menschen in Not in der EU Schutz zu bieten – sei es auf See, in der EU oder in Drittstaaten. Deshalb intensivieren wir unsere Zusammenarbeit mit Herkunfts- und Transitländern sowie mit Aufnahmeländern von Flüchtlingen. Dies geschieht nicht nur, um die Asyl- und Migrationskapazitäten zu stärken, sondern auch, um die Ursachen zu bekämpfen, die Menschen zur Flucht und Migration zwingen: Armut, Kriege, Verfolgung, Menschenrechtsverletzungen und Naturkatastrophen. Ich habe diese Ziele gestern im Rahmen unserer Überlegungen zu neuen nachhaltigen Entwicklungszielen mit den Entwicklungsministern erörtert und mich erneut mit UN-Generalsekretär Ban Ki-moon über die umfassenden Maßnahmen ausgetauscht, die wir ergreifen wollen.“
Dimitris Avramopoulos, Kommissar für Migration, Inneres und Bürgerschaft, erklärte: „Die Kommission hat heute gezeigt, dass sie rasch und entschlossen handeln kann, um die Migration besser zu steuern. Die Umverteilungs- und Neuansiedlungsprogramme, die Stärkung der Programme Triton und Poseidon sowie der Aktionsplan zur Bekämpfung von Schleusern sind eine Antwort auf die dringendsten Herausforderungen, mit denen wir konfrontiert sind. Gleichzeitig starten wir die öffentliche Konsultation zur Überarbeitung der Blaue-Karte-Richtlinie. Wir hoffen, dass sie uns wertvolle Anregungen liefert, um dieses Instrument zu einer echten Visitenkarte der Union im globalen Wettbewerb um Talente und Kompetenzen zu machen.“
Die Europäische Kommission präsentiert verschiedene und konkrete Maßnahmen, um auf die aktuellen Migrationsherausforderungen zu reagieren:
- Umsiedlung: Notfallmechanismus zur Unterstützung Italiens und Griechenlands: Die Europäische Kommission schlägt vor, den Notfallmechanismus gemäß Artikel 78 Absatz 3 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union anzuwenden. Diese Bestimmung, die zum ersten Mal aktiviert wird, wird zur Einrichtung eines Notumzugsprogramms zur Unterstützung Italiens und Griechenlands verwendet. Dieses System gilt für syrische und eritreische Staatsangehörige, die internationalen Schutz benötigen und nach dem 15. April 2015 in Italien oder Griechenland oder nach dem Start des Mechanismus eintreffen. In den nächsten zwei Jahren sollten auf der Grundlage eines Verteilungsschlüssels (siehe Anhang 40,000 und 1) insgesamt 2 Personen aus Italien und Griechenland in andere Mitgliedstaaten umgesiedelt werden - dies entspricht ungefähr 40% der Gesamtzahl der Asylbewerber, die dies eindeutig benötigen Internationaler Schutz, der 2014 in diese Länder eingereist ist. Die Kommission ist bereit, dasselbe zu tun, wenn auch andere Mitgliedstaaten - wie Malta - einem plötzlichen Zustrom von Migranten ausgesetzt sind. Die Mitgliedstaaten erhalten 6,000 € für jede Person, die in ihr Hoheitsgebiet umgesiedelt ist.
- Resettlement: Die Kommission hat eine Empfehlung angenommen, in der die Mitgliedstaaten aufgefordert werden, 20 000 Menschen von außerhalb der EU, die eindeutig internationalen Schutz benötigen, wie vom UNHCR festgelegt, über einen Zeitraum von zwei Jahren auf der Grundlage eines Verteilungsschlüssels umzusiedeln (siehe Anhang 3). Mitgliedstaaten, die an dem Programm teilnehmen, haben Anspruch auf finanzielle Unterstützung, wobei die EU im Zeitraum 50-2015 16 Mio. EUR zur Verfügung stellt.
- Ein EU-Aktionsplan gegen den Migrantenschmuggel: Der Plan für 2015-2020 enthält konkrete Maßnahmen zur Verhinderung und Bekämpfung des Migrantenschmuggels. Zu den Maßnahmen gehört das Erstellen einer Liste verdächtiger Schiffe. spezielle Plattformen zur Verbesserung der Zusammenarbeit und des Informationsaustauschs mit Finanzinstituten; und die Zusammenarbeit mit Internetdienstanbietern und sozialen Medien, um sicherzustellen, dass Internetinhalte, die von Schmugglern zur Werbung für ihre Aktivitäten verwendet werden, schnell erkannt und entfernt werden.
- Richtlinien zum FingerabdruckDamit das gemeinsame Asylsystem der EU effektiv funktioniert, müssen Migranten bei ihrer Ankunft systematisch ihre Fingerabdrücke erfassen. Die Kommissionsdienststellen haben Leitlinien für die Mitgliedstaaten veröffentlicht, die bewährte Vorgehensweisen für die Erfassung der Fingerabdrücke neu eingetroffener Antragsteller auf internationalen Schutz beschreiben. „Hotspot“-Teams von EASO, Frontex und Europol werden vor Ort arbeiten, um ankommende Migranten rasch zu identifizieren, zu registrieren und ihre Fingerabdrücke zu erfassen sowie die Schutzbedürftigkeit der Migranten zu beurteilen.
- Eine öffentliche Konsultation zur Zukunft der Blue Card-Richtlinie: Die Kommission möchte das bestehende EU-Blue-Card-System verbessern, das hochqualifizierten Menschen den Einstieg in die EU erleichtern soll, derzeit jedoch kaum genutzt wird. Die öffentliche Konsultation lädt Interessengruppen (Migranten, Arbeitgeber, Regierungsorganisationen, Gewerkschaften, NRO, Arbeitsagenturen usw.) ein, ihre Ansichten zur Blauen Karte der EU und zu Verbesserungsmöglichkeiten zu teilen.
Die Kommission nimmt auch einen neuen Einsatzplan für die Operation Triton zur Kenntnis. Der neue Einsatzplan für die verstärkte gemeinsame Operation Triton enthält die neue Anzahl von Vermögenswerten: 10 See-, 33 Land- und 8 Luftgüter sowie 121 Humanressourcen. Der Einsatzplan erweitert auch das geografische Gebiet von Triton nach Süden bis an die Grenzen der maltesischen Such- und Rettungszone, um das Gebiet der ehemaligen italienischen Mare Nostrum-Operation abzudecken.
Hintergrund
Am 23. April 2014 präsentierte Jean-Claude Juncker in Malta ein Fünf-Punkte-Plan zur Einwanderung, der im Rahmen seines Wahlkampfs um das Amt des Präsidenten der Europäischen Kommission mehr Solidarität in der Migrationspolitik der EU forderte.
Bei seinem Amtsantritt beauftragte der Präsident der Europäischen Kommission, Jean-Claude Juncker, einen Kommissar mit besonderer Verantwortung für die Migration, in Abstimmung mit dem Ersten Vizepräsidenten Timmermans eine neue Migrationspolitik als eine der zehn Prioritäten der EU zu erarbeiten Politische Richtliniendas politische Programm, auf dessen Grundlage das Europäische Parlament die Kommission gewählt hat.
Bezogen auf a Vorschlag der Europäischen Kommission, In einem Erklärung des Europäischen Rates vom 23. April 2015 haben sich die Mitgliedstaaten verpflichtet, rasch Maßnahmen zu ergreifen, um Leben zu retten und die Maßnahmen der EU im Bereich Migration zu verstärken. EIN Entschließung des Europäischen Parlaments folgte einige Tage später.
Am 13. Mai 2015 stellte die Europäische Kommission ihre Europäische Agenda für Migrationsfragen, der einen umfassenden Ansatz vorsieht, der das Migrationsmanagement in all seinen Aspekten verbessert.
Mehr Infos
Detaillierte Fragen und Antworten zu den heutigen Vorschlägen
Vorschlag für einen Beschluss des Rates über vorläufige Umsiedlungsmaßnahmen für Italien und Griechenland
Empfehlung zu einem europäischen Neuansiedlungsprogramm
EU-Aktionsplan gegen Migrantenschmuggel
Leitlinien zur Umsetzung der EU-Vorschriften zur Verpflichtung zur Abnahme von Fingerabdrücken
Öffentliche Konsultation zur EU Blue Card
Vollständiges Pressepaket zur Europäischen Migrationsagenda vom 13. Mai 2015
Generaldirektion für Migration und Inneres Webseite
Website der Erste Vizepräsident Frans Timmermans
Website des Hohen Vertreters / Vizepräsidenten Federica Mogherini
Website von Kommissar Dimitris Avramopoulos
ECR: Kirkhope – Kommissionsvorschläge zur Neuansiedlung werden die Flüchtlingskrise nicht lösen
ANHANG 1: Umzug: Verteilungsschlüssel für Italien
Gesamtschlüssel | Zuteilung pro Mitgliedstaat (24 000 Antragsteller umgesiedelt) | |
Österreich | 3,03% | 728 |
Belgien | 3,41% | 818 |
Bulgarien | 1,43% | 343 |
Kroatien | 1,87% | 448 |
Zypern | 0,43% | 104 |
Tschechien | 3,32% | 797 |
Estland | 1,85% | 443 |
Finnland | 1,98% | 475 |
Frankreich | 16,88% | 4 051 |
Deutschland | 21,91% | 5 258 |
Ungarn | 2,07% | 496 |
Lettland | 1,29% | 310 |
Litauen | 1,26% | 302 |
Luxemburg | 0,92% | 221 |
Malta | 0,73% | 175 |
Niederlande | 5,12% | 1 228 |
Polen | 6,65% | 1 595 |
Portugal | 4,25% | 1 021 |
Rumänien | 4,26% | 1 023 |
Slowakei | 1,96% | 471 |
Slowenien | 1,24% | 297 |
Spanien | 10,72% | 2 573 |
Schweden | 3,42% | 821 |
Anhang 2: Umzug: Verteilungsschlüssel für Griechenland
Gesamtschlüssel | Zuteilung pro Mitgliedstaat (16 000 Antragsteller umgesiedelt) | |
Österreich | 3,03% | 485 |
Belgien | 3,41% | 546 |
Bulgarien | 1,43% | 229 |
Kroatien | 1,87% | 299 |
Zypern | 0,43% | 69 |
Tschechien | 3,32% | 531 |
Estland | 1,85% | 295 |
Finnland | 1,98% | 317 |
Frankreich | 16,88% | 2 701 |
Deutschland | 21,91% | 3 505 |
Ungarn | 2,07% | 331 |
Lettland | 1,29% | 207 |
Litauen | 1,26% | 201 |
Luxemburg | 0,92% | 147 |
Malta | 0,73% | 117 |
Niederlande | 5,12% | 819 |
Polen | 6,65% | 1 064 |
Portugal | 4,25% | 680 |
Rumänien | 4,26% | 682 |
Slowakei | 1,96% | 314 |
Slowenien | 1,24% | 198 |
Spanien | 10,72% | 1 715 |
Schweden | 3,42% | 548 |
Anhang 3: Neuansiedlung: Verteilungsschlüssel
Gesamtschlüssel | Zuteilung pro Mitgliedstaat (20 000 umgesiedelte Antragsteller) | |
Österreich | 2,22% | 444 |
Belgien | 2,45% | 490 |
Bulgarien | 1,08% | 216 |
Kroatien | 1,58% | 315 |
Zypern | 0,34% | 69 |
Tschechien | 2,63% | 525 |
Dänemark | 1,73% | 345 |
Estland | 1,63% | 326 |
Finnland | 1,46% | 293 |
Frankreich | 11,87% | 2 375 |
Deutschland | 15,43% | 3 086 |
Griechenland | 1,61% | 323 |
Ungarn | 1,53% | 307 |
Irland | 1,36% | 272 |
Italien | 9,94% | 1 989 |
Lettland | 1,10% | 220 |
Litauen | 1,03% | 207 |
Luxemburg | 0,74% | 147 |
Malta | 0,60% | 121 |
Niederlande | 3,66% | 732 |
Polen | 4,81% | 962 |
Portugal | 3,52% | 704 |
Rumänien | 3,29% | 657 |
Slowakei | 1,60% | 319 |
Slowenien | 1,03% | 207 |
Spanien | 7,75% | 1 549 |
Schweden | 2,46% | 491 |
Großbritannien | 11,54% | 2 309 |
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