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Deutschland legalisiert Cannabiskonsum für Freizeitzwecke

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Deutschland hat am Mittwoch (26. Oktober) angekündigt, Cannabis zu legalisieren. Dies war ein Schritt, von dem die Regierung von Bundeskanzler Olaf Scholz behauptete, dass Deutschland das erste europäische Land sein würde, das es legalisiert.

Karl Lauterbach, Gesundheitsminister, stellte das Eckpfeilerpapier für eine geplante Gesetzgebung vor, die die kontrollierte Verteilung und Verwendung von Cannabis zu Freizeitzwecken regelt.

Es wäre legal, 20-30 Gramm Freizeit-Marihuana für den persönlichen Gebrauch zu besitzen.

Im vergangenen Jahr erzielte die Koalitionsregierung eine Einigung zur Verabschiedung von Gesetzen zur Regulierung des Cannabisvertriebs in lizenzierten Geschäften.

Einen zeitlichen Rahmen für den Plan nannte Lauterbach nicht.

Viele Länder in der Region haben Cannabis für medizinische Zwecke legalisiert. Deutschland ist einer von ihnen. Einige Länder haben Cannabis für begrenzte medizinische Zwecke legalisiert, andere haben es noch nicht entkriminalisiert.

Laut dem Papier wäre der Eigenanbau privater Pflanzen in begrenztem Umfang erlaubt. In dem Papier heißt es, dass Strafverfahren in nicht mehr rechtswidrigen Fällen eingestellt und laufende Ermittlungen eingestellt würden.

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Die Regierung wird auch eine spezielle Verbrauchssteuer einführen und Cannabis-bezogene Aufklärungs- und Präventionsprogramme schaffen.

Eine Umfrage aus dem vergangenen Jahr ergab, dass die Legalisierung von Cannabis in Deutschland zu jährlichen Steuereinnahmen von rund 4.7 Milliarden Euro und 27,000 neuen Arbeitsplätzen führen könnte.

Lauterbach gab an, dass im vergangenen Jahr 4 Millionen Deutsche Cannabis konsumiert haben. 25 % von ihnen waren zwischen 18 und 24 Jahre alt. Lauterbach fügte hinzu, dass eine Legalisierung den Schwarzmarkt für Cannabis beseitigen würde.

Der Minister sagte, Deutschland werde das Papier als Vorab-Bewertung bei der Europäischen Kommission einreichen. Nachdem die Kommission es genehmigt hat, werden sie ein Gesetz ausarbeiten.

„Wenn die EU-Kommission Deutschlands derzeitiges Vorgehen ablehnt, sollte unsere Regierung nach alternativen Lösungen suchen. „Wir haben unser Bestes versucht“, sagte Niklas Kouparanis, Vorstandsvorsitzender der Bloomwell Group, Deutschlands größtem Cannabisunternehmen.

Kouparanis erklärte, dass Berlin einen Plan B haben sollte, falls die EU die Legalisierung ablehnt. Er sagte auch, dass Cannabisimporte nicht verboten werden sollten, da der heimische Anbau die Nachfrage in naher Zukunft wahrscheinlich nicht decken könne.

Diese Entscheidung hat in Europas größter Volkswirtschaft bereits vielfältige Reaktionen ausgelöst.

Der Deutsche Apothekerverband warnte vor den gesundheitlichen Risiken einer Legalisierung von Cannabis. Es erklärte auch, dass es Apotheken in medizinische Konflikte bringen würde.

Der Vorsitzende des Apothekerverbandes Nordrhein, Thomas Preis, sagte der Rheinischen Post, Apotheker seien Heilberufler und "eine mögliche Konkurrenzsituation mit rein gewerblichen Anbietern wird besonders kritisch gesehen".

Alle Bundesländer haben den Legalisierungsplan nicht begrüßt. Bayerns Gesundheitsminister warnte etwa davor, dass Deutschland kein Ziel für Drogentourismus in Europa sein dürfe.

Deutschlands Grüne behaupten jedoch, dass das jahrzehntelange Verbot die Risiken nur erhöht habe.

Die Gesetzgeberin Kirsten Kappert-Gonther erklärte am Mittwoch, dass zu restriktive Bedingungen auf dem legalen Markt den Schwarzmarkt für Cannabis besonders stark fördern.

Der Vorstandsvorsitzende des deutschen Cannabisunternehmens SynBiotic, Lars Mueller, sagte, dass der Schritt am Mittwoch für sein Unternehmen fast wie ein Sechser im Lotto sei.

Mueller sagte: „Wenn die Zeit reif ist, werden wir in der Lage sein, neben unseren eigenen Geschäften auch Franchise-ähnliche Cannabis-Geschäfte anzubieten.“

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EU Reporter veröffentlicht Artikel aus einer Vielzahl externer Quellen, die ein breites Spektrum an Standpunkten zum Ausdruck bringen. Die in diesen Artikeln vertretenen Positionen sind nicht unbedingt die von EU Reporter.

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