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Europäisches Parlament

Politische Werbung: Einigung über neue Maßnahmen zur Bekämpfung von Missbrauch 

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Am Montagabend (6. November) erzielten die EU-Gesetzgeber eine vorläufige Einigung über neue Regeln, um Wahl- und Referendenkampagnen transparenter und resistenter gegen Eingriffe zu machen.

Die neuen Regeln regeln politische Werbung, insbesondere Online-Werbung, und bieten gleichzeitig einen Rahmen, der es politischen Akteuren ermöglicht, in der gesamten EU einfacher zu werben.

Der leitende Europaabgeordnete äußerte sich dazu, nachdem die Einigung zwischen dem Parlament und den Verhandlungsführern der spanischen Ratspräsidentschaft erzielt worden war Sandro Gozi (Renew, FR) sagte: „Dies ist ein wichtiger Schritt zum Schutz unserer Wahlen und zur Erreichung der digitalen Souveränität in der EU.“ Bürger können politische Werbung online leicht erkennen und erkennen, wer dahinter steht. Die neuen Regeln werden es ausländischen Akteuren erschweren, Desinformation zu verbreiten und in unsere freiheitlichen und demokratischen Prozesse einzugreifen. Wir haben auch rechtzeitig für die nächsten Wahlen zum Europäischen Parlament ein günstiges Umfeld für transnationale Wahlkämpfe geschaffen.“

Mehr Transparenz und Verantwortlichkeit

Politische Werbung muss deutlich gekennzeichnet sein. Mit den neuen Regeln wird es für Bürger, Behörden und Journalisten einfacher, unter anderem Informationen darüber zu erhalten, wer eine Anzeige finanziert, wo sie ansässig sind, wie hoch der gezahlte Betrag ist und woher die Finanzierung stammt.

Auf Drängen des Parlaments wird die Kommission 24 Monate nach Inkrafttreten der Vorschriften einen öffentlich zugänglichen Speicher einrichten, der alle politischen Online-Werbungen und zugehörigen Informationen für einen Zeitraum von bis zu sieben Jahren enthält.

Bekämpfung ausländischer Einmischung

Werbung

Um die Einmischung von Nicht-EU-Sponsoren in demokratische Prozesse in Europa zu verhindern, gelang es den Abgeordneten, ein Verbot für Drittstaatsunternehmen einzuführen, in der Dreimonatsfrist vor einer Wahl oder einem Referendum politische Werbung in der EU zu sponsern.

Regulierung von Targeting-Strategien

Im Rahmen der Vereinbarung dürfen von den Anbietern nur die ausdrücklich zum Zweck der politischen Online-Werbung bereitgestellten und von der betroffenen Person erhobenen personenbezogenen Daten zur gezielten Nutzeransprache verwendet werden. Auch politische Werbung, die auf Profiling unter Verwendung besonderer Kategorien personenbezogener Daten (z. B. ethnische Zugehörigkeit, Religion, sexuelle Orientierung) basiert, wäre verboten. Das Parlament führte weitere Bestimmungen ein, um das Targeting weiter zu regulieren, beispielsweise ein Verbot der Nutzung der Daten von Minderjährigen.

Interne Mitteilungen wie Newsletter von politischen Parteien, Stiftungen oder anderen gemeinnützigen Organisationen an ihre Mitglieder gelten nicht als politische Werbung und unterliegen keinen zusätzlichen Datenschutzbestimmungen.

Schutz der Meinungsfreiheit

Die vereinbarten Regeln betreffen ausschließlich vergütete politische Werbung. Persönliche Ansichten, politische Meinungen, wie etwa nicht gesponserte journalistische Inhalte, oder Mitteilungen über die Organisation von Wahlen (z. B. Ankündigungen von Kandidaten oder Förderung der Teilnahme) durch offizielle nationale oder EU-Quellen sind nicht betroffen.

Sanktionen bei Verstößen

Der vereinbarte Text sieht die Möglichkeit vor, bei wiederholten Verstößen regelmäßige Strafen zu verhängen. Gemäß dem Digital Services Act können die Sanktionen bis zu 6 % des Jahreseinkommens oder Umsatzes eines Werbeanbieters betragen.

Nächste Schritte

Rat und Parlament müssen das Abkommen noch förmlich verabschieden, bevor die Regeln in Kraft treten. Die Regeln gelten 18 Monate nach Inkrafttreten, während die Maßnahmen zur diskriminierungsfreien Bereitstellung grenzüberschreitender politischer Werbung (auch für europäische politische Parteien und Fraktionen) bereits für die Wahlen zum Europäischen Parlament im Jahr 2024 gelten.

Hintergrund

Da sich politische Werbung weitgehend auf das Internet verlagert hat, bestehenden nationalen Vorschriften zur Regulierung politischer Werbung und zur Verhinderung von Missbräuchen haben sich als nicht mehr zweckdienlich erwiesen. Darüber hinaus haben mehrere Mitgliedstaaten in diesem Bereich Gesetze erlassen oder beabsichtigen, Gesetze zu erlassen, wodurch die Fragmentierung der Systeme in der EU zunimmt, was sich nachteilig auf Wähler und Werbetreibende auswirkt.

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EU Reporter veröffentlicht Artikel aus einer Vielzahl externer Quellen, die ein breites Spektrum an Standpunkten zum Ausdruck bringen. Die in diesen Artikeln vertretenen Positionen sind nicht unbedingt die von EU Reporter.

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