Verbrechen
18 festgenommen, weil sie mehr als 490 Migranten über die Balkanroute geschmuggelt haben
Beamte der rumänischen Polizei (Poliția Română) und der Grenzpolizei (Poliția de Frontieră Română) lösten mit Unterstützung von Europol eine organisierte Kriminalitätsgruppe auf, die an der Schleusung von Migranten über die sogenannte Balkanroute beteiligt war.
Der Aktionstag am 29. Juli 2021 führte zu:
- 22 Hausdurchsuchungen
- 18 Verdächtige festgenommen
- Beschlagnahme von Munition, fünf Autos, Mobiltelefonen und 22 € in bar
Das seit Oktober 2020 aktive kriminelle Netzwerk bestand aus ägyptischen, irakischen, syrischen und rumänischen Staatsbürgern. Die kriminelle Gruppe hatte Zellen in den Ländern jenseits der Balkanroute, von wo aus regionale Vermittler die Rekrutierung, Unterbringung und den Transport von Migranten aus Jordanien, Iran, Irak und Syrien verwalteten. Mehrere in Rumänien stationierte kriminelle Zellen erleichterten den Grenzübertritt von Migrantengruppen aus Bulgarien und Serbien und sorgten für ihre vorübergehende Unterbringung im Raum Bukarest und im Westen Rumäniens. Die Migranten wurden dann auf dem Weg nach Deutschland als Endziel nach Ungarn geschmuggelt. Insgesamt wurden 26 illegale Transporte von Migranten abgefangen und 490 Migranten bei dem Versuch entdeckt, illegal die rumänische Grenze zu überschreiten. Die sehr gut organisierte kriminelle Gruppe war auch in andere kriminelle Aktivitäten wie Drogenhandel, Dokumentenbetrug und Eigentumskriminalität verwickelt.
Bis zu 10,000 € pro Migrant
Migranten zahlten je nach Handelssegment zwischen 4,000 und 10,000 €. So lag der Preis für die Erleichterung der Überfahrt von Rumänien nach Deutschland zwischen 4,000 und 5,000 Euro. Die Migranten, von denen einige Familien mit kleinen Kindern waren, wurden unter extrem schlechten Bedingungen untergebracht, oft ohne Zugang zu Toiletten oder fließendem Wasser. Für die sicheren Unterkünfte mieteten die Verdächtigen Unterkünfte oder nutzten die Wohnungen von Gruppenmitgliedern, die sich hauptsächlich in den Gebieten der Kreise Călărași, Ialomița und Timișoara befanden. In einem der etwa 60 m2 großen sicheren Häuser versteckten die Verdächtigen gleichzeitig 100 Personen. Die Migranten wurden dann unter gefährlichen Bedingungen in überfüllten Lastwagen zwischen Waren und in versteckten Transportern ohne ausreichende Belüftung transportiert.
Europol erleichterte den Informationsaustausch und leistete analytische Unterstützung. Am Aktionstag entsandte Europol einen Analysten nach Rumänien, um operative Informationen in Echtzeit mit den Europol-Datenbanken abzugleichen, um den Ermittlern vor Ort Hinweise zu liefern.
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