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Die Abgeordneten für #Thalidomide Opfer für einen besseren Zugang zu Entschädigung nennen

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o-THALIDOMIDE-SPANIEN-facebookÜber fünfzig Jahre nach der Thalidomid-Tragödie, bei der ein in Deutschland hergestelltes Medikament gegen morgendliche Übelkeit bei schwangeren Frauen in mehreren EU-Ländern zu Missbildungen bei ihren Babys führte, kämpfen die Opfer immer noch um eine gerechte Entschädigung. In einer am Donnerstag (15. Dezember) verabschiedeten Entschließung fordern die Abgeordneten die EU und ihre Mitgliedstaaten auf, sicherzustellen, dass alle betroffenen EU-Bürger Zugang zu einer ähnlichen Entschädigung haben.

In einer unverbindlichen Resolution, die per Handzeichen angenommen wurde, fordern die Abgeordneten die EU-Mitgliedstaaten und die Kommission auf, Aktionen und Maßnahmen zu koordinieren, um Thalidomid-Überlebende anzuerkennen und zu entschädigen.

Die Bundesregierung sollte den Opfern den Zugang zum in Deutschland eingerichteten Sonderkrankenfonds ermöglichen, da das Land eine besondere Verantwortung trage, heißt es.

Sie fordern, dass Thalidomid-Überlebende aus dem Vereinigten Königreich, Spanien, Italien, Schweden und anderen Mitgliedstaaten gruppenweise in das Programm aufgenommen werden, sofern ihr Status als von Thalidomid betroffene Personen in ihren eigenen Ländern als gutgläubig anerkannt wird.

Die Kommission sollte auf EU-Ebene ein Rahmenprotokoll erstellen, nach dem alle von Thalidomid betroffenen EU-Bürger ähnliche Entschädigungsbeträge erhalten würden, und ein EU-Programm zur Hilfe und Unterstützung für Opfer und ihre Familien ausarbeiten, sagen die Abgeordneten.

Unabhängig überprüfte Untersuchungen zeigen, dass die Bundesrepublik Deutschland im Jahr 1970 in das Strafverfahren gegen die Chemie Grünenthal GmbH, den deutschen Hersteller von Contergan, eingegriffen hat und infolgedessen keine ordnungsgemäße Feststellung der Schuld des Herstellers getroffen werden konnte.

Darüber hinaus seien Schritte unternommen worden, um ein Zivilverfahren gegen dieses Unternehmen zu verhindern, sagen die Abgeordneten. Die Abgeordneten fordern die spanischen Behörden außerdem auf, den von der Regierung im Jahr 2010 eingeleiteten Prozess zu überprüfen und die ordnungsgemäße Identifizierung und Entschädigung von Thalidomid-Überlebenden zu erleichtern.

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Thalidomid wurde in den späten 1950er und frühen 1960er Jahren als sicheres Medikament zur Behandlung von morgendlicher Übelkeit, Kopfschmerzen, Husten, Schlaflosigkeit und Erkältung vermarktet. Die Einnahme durch schwangere Frauen führte in vielen europäischen Ländern zum Tod und zu Missbildungen tausender Babys.

Unabhängig überprüfte Dokumente aus der Zeit des Skandals zeigen, dass es in der Bundesrepublik Deutschland im Gegensatz zu anderen Ländern wie den USA, Frankreich, Portugal und der Türkei an einer wirksamen Arzneimittelüberwachung mangelte.

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EU Reporter veröffentlicht Artikel aus einer Vielzahl externer Quellen, die ein breites Spektrum an Standpunkten zum Ausdruck bringen. Die in diesen Artikeln vertretenen Positionen sind nicht unbedingt die von EU Reporter.

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