EU
Die österreichische Präsidentschaft im EU-Rat ist vorbei: Wie die Beziehungen der EU zu #Russia voranschreiten
Das Jahr neigt sich dem Ende zu und Österreich steht kurz vor der Erfüllung seiner Präsidentschaft im Rat der Europäischen Union. Wien ist für seine engen diplomatischen Beziehungen zu Russland bekannt und einige Experten glaubten, dass Wien die Beziehungen zwischen Moskau und der EU stärken würde. Doch trotz positiver Prognosen war die Freundschaft zwischen Österreich und Russland in diesem Jahr von einer Reihe von Episoden geprägt, die dazu führten, dass die Annäherung der EU an Russland etwas stagnierte. schreibt Olga Malik.
Erst im August tanzte der russische Präsident Wladimir Putin bei der Hochzeit von Österreicher Außenministerin Karin Kneissl. Die Einladung löste in der EU-Diplomatengemeinschaft eine heftige Debatte aus, da es anhaltende Kontroversen mit Moskau über die Annexion der ukrainischen Krimregion und andere Themen gab. Dennoch sagten damals viele Experten und Journalisten, Putin sei in Europa nicht mehr unwillkommen und werde in Europa viel freundlicher aufgenommen als Trump.
Tatsächlich haben Trumps Entscheidung, aus dem Iran-Deal auszusteigen, und die US-Sanktionen gegen europäische und russische Unternehmen, die mit dem Iran Geschäfte machen, plötzlich eine gemeinsame Basis für die Europäische Union und Russland geschaffen.
Doch so lange dauerte die „friedliche“ Zeit nicht. Im November 2018 wurde Europa von einem Skandal um einen russischen Spion erschüttert. Ironischerweise wurde Wien zum Epizentrum des Streits. Nach Angaben des deutschen Geheimdienstes soll ein hochrangiger österreichischer Militäroffizier jahrzehntelang für Moskau spioniert haben. Der Vorfall hat die Spannungen zwischen den beiden Ländern angeheizt und die österreichische Außenministerin dazu veranlasst, ihren geplanten Besuch in Moskau im Dezember abzusagen.
Es scheint jedoch, dass Österreich die gegenseitigen Beziehungen zu Russland nicht abbrechen wird. Laut dem österreichischen Bundeskanzler Sebastian Kurz soll die Entschärfung der Spannungen mit Russland für die EU im Jahr 2019 oberste Priorität haben. Er fügte hinzu, dass ein dauerhafter Frieden in Europa nur durch die Zusammenarbeit mit Moskau möglich sei.
Experten sind sich einig, dass Österreich versucht, nicht nur die internen Interessen der EU, sondern auch die Interessen aller europäischen Akteure auf der globalen Bühne zu berücksichtigen. Die Absicht Österreichs, mit Russland zusammenzuarbeiten, belegen auch die neuen Projekte, die die EU in diesem Jahr vorgestellt hat. Darunter sind Projekte zur Förderung des gegenseitigen Unternehmertums zwischen der EU und Russland, der wirtschaftlichen und diplomatischen Zusammenarbeit, sozial orientierten Initiativen und mehr.
Darüber hinaus hat die Europäische Union mit Österreich als Hauptinitiator die Zusammenarbeit im Rahmen des Östlichen Partnerschaftsprojekts der EU ausgeweitet und eine Reihe von Initiativen zur Stärkung der Wirtschaftsbeziehungen mit Moldawien, der Ukraine und Georgien eingeleitet.
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