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Einwanderung "braucht einen mutigen und integrativen Ansatz"

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BoatDa Hunderttausende Flüchtlinge pro Jahr das Mittelmeer überqueren, stoßen Mitgliedstaaten wie Italien, Malta und Griechenland an die Grenzen ihrer Kapazitäten. Die Sicherung der Grenzen und die Unterbringung von Asylbewerbern kann nicht nur einer Handvoll Mitgliedstaaten überlassen werden, sondern muss auf europäischer Ebene gelöst werden.

Die Einwanderungspolitik muss angepasst werden, nicht zuletzt, um die Einstellung von Mitarbeitern für einen alternden Arbeitsmarkt sicherzustellen. Auf Ersuchen des italienischen Ratsvorsitzes hat der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) eine Stellungnahme zur europäischen Einwanderungspolitik ausgearbeitet, die auf der Plenarsitzung des EWSA am 161. September mit einer großen Mehrheit von 10 zu sechs Gegenstimmen und sechs Enthaltungen angenommen wurde.
 
Asylpolitik – noch zu viel Raum für nationale „Philosophien“
Der EWSA begrüßt das Gemeinsame Europäische Asylsystem (GEAS), fordert die Kommission jedoch nachdrücklich auf, bei der Förderung der Harmonisierung nationaler Politiken ehrgeiziger vorzugehen und endlich die Bandbreite an Interpretationsmöglichkeiten zu beseitigen, die den Mitgliedstaaten derzeit offen stehen. „Die Zeit einer halbherzigen Lösung ist vorbei“, sagte Giuseppe Iuliano, italienisches EWSA-Mitglied, „der EWSA fordert ein integratives System in der EU, das eine angemessene Lastenteilung zwischen den Mitgliedstaaten gewährleistet und das Dubliner Übereinkommen ersetzt.“ Darüber hinaus sollte das Europäische Unterstützungsbüro für Asylfragen (EASO) in Malta eine stärkere Rolle bei der Bewertung, Analyse und Beratung erhalten, damit es die Mitgliedstaaten dauerhaft technisch und operativ unterstützen kann.
 
Gemeinsame Grenzen, gemeinsame Verantwortung

28 Mitgliedsstaaten haben eine gemeinsame Grenze, doch nur wenige tragen die Verantwortung für deren Sicherung. In Zeiten der Unruhen rund um das Mittelmeer wird die Belastung für die Mittelmeerländer immer unerträglicher. „Zuallererst brauchen wir einen globalen Ansatz, wie er im EWSA-Dokument vorgeschlagen wird“, sagte Domenico Manzione, italienischer Staatssekretär im Innenministerium, „auf dieser Grundlage können wir viele intelligente Lösungen entwickeln.“ Das italienische Programm „Mare nostrum“ hat bereits 120.000 gestrandeten Flüchtlingen das Leben gerettet, aber leider sind immer noch 1,900 Menschen auf See umgekommen. Der EWSA fordert daher, die Rolle der Außengrenzenagentur FRONTEX sowohl in Bezug auf ihre Macht als auch ihre Kapazitäten zu stärken. FRONTEX muss zu einer echten Grenzkontrollbehörde werden, die die Mitgliedstaaten unterstützt. 
 
Der alternde europäische Arbeitsmarkt braucht Einwanderung

„Der aktuelle Rechtsrahmen ist fragmentiert, undurchsichtig und diffus“, sagte Herr Iuliano und forderte einen gemeinsamen europäischen Einwanderungskodex und ein Handbuch gemeinsamer europäischer Leitlinien. „Es ist wichtig, Barrieren und Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt zu bekämpfen, um die Anwerbung von Arbeitnehmern aus Drittstaaten zu erleichtern.“ Er forderte eine ständige europäische Plattform für arbeitsbedingte Migration und bot die Dienste des EWSA an, um die besten Optionen für die Einrichtung dieses Gremiums zu prüfen. Der EWSA befürwortet außerdem einen Gesamtansatz für Migration und Mobilität (GAMM) und den Abschluss ausgewogener und rechtsverbindlicher Mobilitätspartnerschaften.

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