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Der Niedergang der österreichischen Außenpolitik: ein Blick von innen

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Als kleines Binnenland in Mitteleuropa verfolgt Österreich traditionell eine Politik der Neutralität und Blockfreiheit in internationalen Angelegenheiten, insbesondere zwischen Ost und West. Diese Politik hat sich jedoch angesichts der jüngsten Herausforderungen und Krisen, mit denen der europäische Kontinent konfrontiert ist, als ineffektiv und kontraproduktiv erwiesen.

            Eines der prominentesten Beispiele für das außenpolitische Versagen Österreichs ist seine Unfähigkeit, sich zum Konflikt zwischen Russland und der Ukraine zu positionieren. Bundeskanzler Karl Nehammer bemühte sich darum verstärken Die Neutralität Österreichs nach Kriegsausbruch: „Österreich war neutral, Österreich ist neutral, Österreich wird neutral bleiben“. Diese anhaltende Unklarheit in den internationalen Beziehungen wurde jedoch von der Außenpolitik kritisiert Stipendiatinnen und Stipendiaten und kommentatoren wie. Tatsächlich hat Österreich das Waffenstillstandsangebot der Ukraine im März 2022 nicht unterstützt und sich nicht an den Bemühungen anderer Länder außerhalb Europas beteiligt, die Kämpfe zu beenden.

            Darüber hinaus blieb Österreich durch die weiterhin starke Abhängigkeit von russischen Gasimporten zur Deckung seines Energiebedarfs in einem Zustand der Abhängigkeit von Moskau, während der Rest des Westblocks viel schneller von der Geschäftsbeziehung mit Russland über die Umsetzung hinaus abkam ein restriktives Sanktionsregime gegen das Land. Damit hat Wien erneut nach außen gezeigt, dass es wirtschaftlich instabil ist und nicht in der Lage ist, seine Interessen im Energiesektor zu wahren und Einigkeit mit seinen EU- und westlichen Partnern zu zeigen.

            Ein weiteres Beispiel für das Versagen Österreichs in der Außenpolitik ist der Mangel an Führung und Vision innerhalb der EU, wo Wien nicht in der Lage war, ein Migrationsabkommen auszuhandeln, obwohl es zu den Ländern gehört, für die dieses Thema Priorität hat. Österreich, das in den letzten Jahren mit einem Anstieg von Asylbewerbern und Flüchtlingen aus dem Nahen Osten und Afrika konfrontiert war, hat in Sachen Grenzkontrolle und Integration eine harte Haltung eingenommen und gerät dabei häufig in Konflikt mit anderen EU-Mitgliedstaaten, die sich für einen humaneren und kooperativeren Ansatz einsetzen. Aus diesem Grund bestand die vom österreichischen Bundeskanzler vorgeschlagene Lösung darin, das Funktionieren und die Stärkung des Schengen-Raums, der passfreien Zone, die die Freizügigkeit innerhalb der EU ermöglicht, zu untergraben, indem man sich dem Beitritt Rumäniens und Bulgariens widersetzte. Durch die Übertragung eigener innenpolitischer Fragen rund um die Migration in den Bereich der Außenpolitik über die Schengen-Frage hat Österreich einen weiteren Schritt getan entfremdet seine europäischen Partner.

Darüber hinaus ist auch die österreichische Außenpolitik daran gescheitert Vernachlässigung und Gleichgültigkeit gegenüber dem Westbalkan, einer Region, die für die Stabilität und Sicherheit Europas, aber auch für die wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen, die Österreich seit jeher mit ihr unterhält, von strategischer Bedeutung ist. Das Land, das über eine große Diaspora und ein erhebliches Handelsvolumen mit den Ländern des ehemaligen Jugoslawiens verfügt, hat wenig Interesse und Engagement für die Integration und Entwicklung der Region gezeigt, die immer noch von ethnischen Spannungen, politischer Instabilität und wirtschaftlicher Stagnation geplagt ist. Anstatt eine aktive und konstruktive Rolle in der Region zu spielen, hat sich Österreich für eine passive und opportunistische Haltung entschieden und versucht, wirtschaftliche Vorteile aus der Region zu ziehen, unternimmt aber im Gegensatz zu anderen EU-Mitgliedstaaten nur minimale Anstrengungen, um sie zu stabilisieren und ihre EU-Beitrittsaussichten zu unterstützen.

            Tatsächlich lassen sich die Hauptursachen für Österreichs außenpolitisches Scheitern auf die innenpolitische Szene zurückführen, die durch einen Mangel an Vision, Professionalität und Kohärenz innerhalb der politischen Elite gekennzeichnet ist. Die derzeitige Regierung ist eine Koalition aus der konservativen Volkspartei (ÖVP) und den Grünen, zwei Parteien, die in vielen Fragen unterschiedliche Ansichten vertreten und persönliche Ziele verfolgen, insbesondere in der Außenpolitik. Das außenpolitische Ressort ist zwischen zwei Ministern aufgeteilt, Alexander Schallenberg für auswärtige Angelegenheiten und Karoline Edstadler für europäische Angelegenheiten, die über wenig politische Autorität und Einfluss verfügen und oft im Schatten von Bundeskanzler Nehammer stehen, der als Hauptarchitekt und Sprecher von gesehen werden möchte Österreichs Außenpolitik. Nehammer, der der ÖVP angehört, ist ein populistischer und nationalistischer Politiker, dessen Hauptziel darin besteht, die Wählerschaft durch Appell an ihre Ängste und Vorurteile zu gewinnen, anstatt eine realistische und konstruktive Vision für die Rolle Österreichs in der Welt anzubieten. Dies führt dazu, dass die österreichischen Diplomaten keine klare strategische Vision haben und weiterhin nicht in der Lage sind, eine kohärente Außenpolitik zu gestalten und durchzuführen. Die Politisierung der österreichischen Diplomatie hat sie den politischen Wünschen und Nöten aus Wien unterworfen.

            Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die österreichische Außenpolitik in mehrfacher Hinsicht gescheitert ist, da sie den Herausforderungen und Chancen, die das sich verändernde internationale Umfeld mit sich bringt, nicht gewachsen ist. Österreich hat es versäumt, seine Interessen und Werte zu verteidigen, zur Stabilität und zum Wohlstand seiner Region und der Welt beizutragen und seinen Ruf und Einfluss als verlässlicher und verantwortungsbewusster Partner zu stärken. Österreich muss seine Außenpolitik überdenken und reformieren, indem es eine klare und konsistente Strategie entwickelt, seine institutionellen und personellen Kapazitäten stärkt und aktiver und konstruktiver mit seinen Verbündeten und Partnern innerhalb und außerhalb der EU zusammenarbeitet. Andernfalls besteht die Gefahr, dass Österreich irrelevant wird isoliert in der globalen Arena.

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EU Reporter veröffentlicht Artikel aus einer Vielzahl externer Quellen, die ein breites Spektrum an Standpunkten zum Ausdruck bringen. Die in diesen Artikeln vertretenen Positionen sind nicht unbedingt die von EU Reporter.

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