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Makroprudenzielle Maßnahmen Kredit positiv für deutsche, österreichische Banken

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Laut Fitch Ratings sind die vorgeschlagenen makroprudenziellen Kapital- und Nichtkapitalmaßnahmen in Deutschland und Österreich zur Eindämmung systemischer Risiken bei Wohnungsbaukrediten positiv für die Kreditwürdigkeit der Banken der Länder.

Die vom Europäischen Ausschuss für Systemrisiken (ESRB) empfohlenen Maßnahmen würden die Fähigkeit der Banken verbessern, Schocks zu absorbieren, obwohl sie nicht ausreichen, um Ratingänderungen auszulösen. Der ESRB ist der Ansicht, dass die beiden Länder ihre Warnungen an Österreich im Jahr 2016 und Deutschland im Jahr 2019 zu mittelfristigen Schwachstellen im Wohnimmobilienbereich nicht ausreichend berücksichtigt haben.

Deutschland plant, höhere Kapitalpufferanforderungen einzuführen, was die Widerstandsfähigkeit der Banken erhöhen würde und zu einer dringend benötigten Erhöhung der Kreditmargen beitragen könnte. Österreich ist dabei, kreditnehmerbasierte Kreditvergabebeschränkungen einzuführen, die sich wahrscheinlich stärker auf die Kreditvergabe auswirken als Kapitalanforderungen und dazu beitragen dürften, den weiteren Aufbau von Risiken zu begrenzen. Technische Herausforderungen könnten jedoch die erstmalige Umsetzung ähnlicher Nichtkapitalmaßnahmen in Deutschland verzögern, wie vom ESRB empfohlen.

Die deutsche Finanzaufsichtsbehörde BaFin, die in der Vergangenheit keine kreditnehmerbasierten Maßnahmen getroffen hat, schlug im Januar 2022 vor, den antizyklischen Puffer (CCyB) für das Inlandsengagement der Banken von 0.75 % auf 0 % der risikogewichteten Aktiva (RWA) anzuheben. Dies liegt über den vor der Pandemie festgelegten 0.25 %, ist aber im Vergleich zu einigen europäischen Ländern immer noch bescheiden. Die BaFin schlug auch einen materielleren zusätzlichen Systemrisikopuffer von 2 % der RWA vor, der auf Hypothekendarlehen für Wohnimmobilien ausgerichtet ist. Beide Puffer würden, falls sie genehmigt würden, ab dem 1. Februar 2023 gelten.

Die Vorschläge der BaFin reichen jedoch möglicherweise nicht aus, um das künftige Kreditwachstum wesentlich einzuschränken. Deutschlands größte Hypothekenbanken haben wenig Anreiz, auf höhere Kapitalanforderungen zu reagieren, da sie nicht börsennotiert sind und über eine starke Kapitalausstattung verfügen. Darüber hinaus sind ihre Geschäftsmodelle besonders auf das Wachstum der Hypothekarkredite angewiesen, um ihre Erträge zu stabilisieren, während die Zinsen niedrig bleiben.

Das Österreichische Finanzmarktstabilitätsgremium (FMSG) hat im Dezember 2021 die österreichische Bankenaufsicht und die Zentralbank aufgefordert, ihre nachhaltige Baufinanzierungsrichtlinie bis Mitte 2022 rechtsverbindlich zu machen. Die Guidance wurde 2018 herausgegeben und beinhaltet eine Mindestanzahlung von 20 % (entspricht einer Obergrenze des Loan-to-Value (LTV) von 80 %), einen Schuldendienst im Verhältnis zum Einkommen (DSTI) von nicht mehr als 40 % und eine maximale Darlehenslaufzeit von 35 Jahren, außer in Ausnahmefällen. Die DSTI- und Laufzeitgrenzen sind im Vergleich zu anderen europäischen Ländern nicht besonders streng, aber die LTV-Grenze könnte einige Auswirkungen haben. Die FMSG beließ den CCyB bei 0 %.

Der Schritt des ESRB erhöht die Möglichkeit weiterer formeller Empfehlungen für beide Länder, falls die Produktion von Wohnungsbaudarlehen nicht schnell nachlässt. In diesem Fall könnte Deutschland LTV-, Debt-to-Income- oder DSTI-Ratio-Limits einführen, während Österreich den CCyB anheben könnte.

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Sowohl Deutschland als auch Österreich sehen sich mit einem schnellen Wachstum von Wohnungsbaudarlehen und Eigenheimpreisen konfrontiert. In Deutschland erwarten wir im Jahr 7 eine Hauspreisinflation von mindestens 2022 %, nachdem die Preise im Jahr 13 um 2021 % gestiegen sind, was zu einer Verdoppelung der Durchschnittspreise seit 2010 führen würde. Die Einschätzung des ESRB zeigt auch, dass die Hauspreisinflation breiter geworden ist -basierend auf städtischen und ländlichen Gebieten in Deutschland.

Auch in Österreich haben sich die Hauspreise seit 2010 verdoppelt, mit einer ähnlichen Beschleunigung wie in Deutschland während der Pandemie. Diese Dynamik scheint kurz- bis mittelfristig nicht nachzulassen, auch weil Österreichs Finanzierungskosten für Investoren in den mittel- und osteuropäischen Nachbarländern, in denen die Leitzinsen deutlich gestiegen sind, zunehmend attraktiver erscheinen.

Der ESRB gab auch Warnungen an Bulgarien, Kroatien, Ungarn, Liechtenstein und die Slowakei heraus. In 21 der 24 Länder des Europäischen Wirtschaftsraums, in denen der ESRB die Schwachstellen als ausgeprägter einstuft, gelten bereits einige verbindliche Nichtkapitalmaßnahmen. Viele Länder haben kürzlich auch Erhöhungen ihrer CCyB angekündigt.

Link zu Infogram: Antizyklische Puffer in EWR-Ländern

Der obige Artikel erschien ursprünglich als Beitrag auf der Kreditmarktkommentarseite von Fitch Wire. Der Originalartikel ist unter www.fitchratings.com abrufbar. Alle geäußerten Meinungen sind die von Fitch Ratings.
Pressekontakt: Louisa Williams, London, Tel: +44 20 3530 2452
Email: [E-Mail geschützt]

Weitere Informationen finden Sie unter www.fitchratings.com

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