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Coronavirus

Wissenschaftler in Kasachstan hoffen, mit dem COVID-19-Impfstoff der nächste zu sein

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Die Nachricht über einen möglichen Impfstoff gegen das Coronavirus sorgt weltweit für Schlagzeilen. Der erste wirksame Coronavirus-Impfstoff kann mehr als 90 % der Menschen vor einer Ansteckung mit COVID-19 schützen, wie eine vorläufige Analyse zeigt. Die Entwickler Pfizer und BioNTech sind eine gemeinsame amerikanische und deutsche Initiative.

Aber diese beiden Länder sind nicht die einzigen, die derzeit damit beschäftigt sind, einen Impfstoff zur Eindämmung der Gesundheitspandemie bereitzustellen.

Das gilt auch für Kasachstan, das bei Pfizer zwar noch nicht ganz auf dem gleichen Stand ist, bei solchen Bemühungen aber an vorderster Front steht.

Der Pfizer- und BioNTech-Impfstoff wurde an 43,500 Menschen in sechs Ländern getestet und es wurden keine Sicherheitsbedenken geäußert. Die Unternehmen planen, bis Ende des Monats eine Notfallgenehmigung für den Einsatz des Impfstoffs zu beantragen.

Kein Impfstoff hat sich in so kurzer Zeit vom Entwicklungsstadium als hochwirksam erwiesen.

Wissenschaftler in Kasachstan hoffen, der nächste zu sein.

Im August hat die Weltgesundheitsorganisation den kasachischen Impfstoff gegen COVID-19 in die Liste der für klinische Studien zugelassenen Impfstoffe aufgenommen. Dies bedeutet, dass ihnen Tests vor klinischen Studien gestattet sind.

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Die Liste umfasst 33 Impfstoffe aus 19 Ländern: Großbritannien, China, Russland, USA, Deutschland, Japan, Indien, Südkorea, Belgien, Schweden, Singapur, Italien, Australien, Taiwan, Kuba, Frankreich, Österreich und Kanada.

Der kasachische Bildungs- und Wissenschaftsminister Askhat Aimagambetov sagte, die Versuche mit dem QazCovid-in-Impfstoff seien abgeschlossen und hätten „gute Ergebnisse gebracht“.

Der Impfstoff wurde vom kasachischen Wissenschaftlichen Forschungsinstitut für biologische Sicherheitsprobleme auf der Grundlage eines aus Patienten in Kasachstan isolierten Virusstamms entwickelt. Durch die Verabreichung des Impfstoffs in großen Dosen testete das Zentrum unter anderem seine Sicherheit, Nebenwirkungen und allergischen Reaktionen und ebnete so den Weg für Versuche am Menschen.

Der Direktor des Instituts, Kunsulu Zakarya, sagte, die Freiwilligen seien bei guter Gesundheit und die Wissenschaftler setzten ihre Arbeit an fünf Plattformen zur Entwicklung eines COVID-19-Impfstoffkandidaten fort. Der Impfstoff hat am 20. August die ersten präklinischen Versuche am Menschen bestanden und das Nationale Wissenschaftliche Zentrum für Phthisiopulmonologie führt derzeit die zweite Phase der Impfstoffstudie durch.

Bei Erfolg wird davon ausgegangen, dass jährlich 60 Millionen Impfstoffdosen zur Verfügung stehen, um den Inlandsmarkt und die Exportlieferungen abzudecken.

Die Entwicklung des Impfstoffs gegen COVID-19 ist eine der Prioritäten der kasachischen Regierung, und das Ministerium für Bildung und Wissenschaft hat zusätzliche Mittel für die materielle und technische Ausrüstung des Instituts bereitgestellt.

Freiwillige im Alter von 18 bis 50 Jahren haben an der ersten und zweiten Phase klinischer Studien teilgenommen. Das Institut erhielt 688 Bewerbungen für die klinischen Studien.

An der ersten Stufe nahmen insgesamt 44 Freiwillige teil, die nicht an COVID-19 erkrankt waren und keine Antikörper aufwiesen. Zweihundert Freiwillige begannen Mitte Oktober mit der Teilnahme an der zweiten Phase zur Untersuchung der Immunogenität. Die klinischen Studien sollen im Dezember abgeschlossen sein und die dritte Phase der Impfstoffversuche wird bis 2021 dauern.

Das Gesundheitsministerium hat Risikogruppen für die Durchimpfungsrate identifiziert.

Dazu gehören Menschen mit chronischen Erkrankungen ab 60 Jahren, medizinisches Personal und Lehrer. Die vorläufige Zahl der Impfpflichtigen liegt bei 2.8 Millionen Menschen oder 15 Prozent der Gesamtbevölkerung. Es wird geschätzt, dass zur Abdeckung aller dieser Gruppen 5.6 Millionen Impfdosen erforderlich wären.

Etwa ein Dutzend Impfstoffe befinden sich in der Endphase der Tests – einer sogenannten Phase-3-Studie –, aber dies ist der erste, der irgendwelche Ergebnisse zeigt.

Es nutzt einen völlig experimentellen Ansatz, bei dem ein Teil des genetischen Codes des Virus injiziert wird, um das Immunsystem zu trainieren.

Frühere Studien haben gezeigt, dass der Impfstoff den Körper darauf trainiert, sowohl Antikörper als auch einen anderen Teil des Immunsystems, sogenannte T-Zellen, zu produzieren, um das Coronavirus zu bekämpfen.

Es liegen noch große Herausforderungen vor uns, aber die Ankündigung der Pfizer-Studien und die laufenden Bemühungen Kasachstans wurden herzlich begrüßt.

Ein Impfstoff gilt – neben besseren Behandlungen – als der beste Weg, aus den Einschränkungen herauszukommen, die unserem aller Leben auferlegt wurden.

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EU Reporter veröffentlicht Artikel aus einer Vielzahl externer Quellen, die ein breites Spektrum an Standpunkten zum Ausdruck bringen. Die in diesen Artikeln vertretenen Positionen sind nicht unbedingt die von EU Reporter.

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