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Außenminister Tajani: „Italien will wichtiger Partner für Kasachstan sein“

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Italienischer Vizepremierminister und Minister für auswärtige Angelegenheiten und internationale Zusammenarbeit Antonio Tajani (im Bild) stattete Kasachstan am 5. September einen offiziellen Besuch ab. Im Interview mit Die Astana ZeitenMinister Tajani sprach über die Zusammenarbeit zwischen Kasachstan und Italien sowie einige der wichtigsten Partnerschaftsprojekte.

Minister Tajani, willkommen in Astana. Ihr Besuch in Kasachstan wird mit Spannung erwartet. Könnten Sie uns bitte einige Gedanken zu den Hauptzielen mitteilen?

Ich habe mich schon so lange darauf gefreut, Ihr wunderschönes Land zu besuchen. Seit seiner Unabhängigkeit im Jahr 1991 war Kasachstan stets ein wichtiger Partner Italiens in der Region. Dieser Besuch soll die Aufmerksamkeit der italienischen Regierung für Zentralasien und insbesondere Kasachstan bestätigen. Es soll unsere Freundschaft und die Qualität unserer Beziehungen bestätigen und auch bekräftigen, dass wir unsere politische, wirtschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit stärken wollen. Sowohl die bilaterale als auch die multilaterale Zusammenarbeit zwischen Ländern ist für den globalen Fortschritt von entscheidender Bedeutung.

Könnten Sie einige spezifische Bereiche näher erläutern, auf denen Italien und Kasachstan ihre langjährige strategische Zusammenarbeit basieren?

Kasachstan glaubt seit jeher an den Multilateralismus, genau wie Italien. Aus diesem Grund haben wir ähnliche Ansichten in Bezug auf globale Herausforderungen wie Klimawandel, Ernährungssicherheit und nachhaltige Entwicklung. Italien ist einer der wichtigsten Partner Kasachstans in der Europäischen Union, und im Laufe der mehr als 30-jährigen diplomatischen Beziehungen haben wir mehrere Abkommen unterzeichnet, die auf die Vertiefung der Handels- und Wirtschaftskooperation sowie die Förderung und den Schutz von Investitionen abzielen. Die wirtschaftliche Zusammenarbeit, insbesondere im Energiebereich, ist seit jeher eine der Säulen unserer bilateralen Beziehungen. Hinzu kommt eine sehr lebendige interuniversitäre Zusammenarbeit mit 97 Vereinbarungen zwischen italienischen und kasachischen Universitäten. Wir haben viel getan, aber wir können noch viel mehr tun. Von nun an möchten wir das große, teilweise noch ungenutzte Potenzial unserer bilateralen Beziehungen nutzen.

Italien ist seit seiner Unabhängigkeit im Jahr 1991 einer der wichtigsten ausländischen Investoren in Kasachstan. Wie stellen Sie sich vor, dass diese gestärkte Partnerschaft zwischen Italien und Kasachstan zur regionalen Stabilität und Entwicklung beiträgt?

Italien wollte in Kasachstan nie ein einfacher „Investor“ sein, sondern vielmehr ein strategischer Partner. Unmittelbar nach der Unabhängigkeit kamen zahlreiche italienische Unternehmen ins Land, von denen die meisten noch immer hier tätig sind. Unsere multinationalen Unternehmen sowie KMU sind mit Kasachstan zusammengewachsen. Sie sind auch in schwierigen Zeiten hier geblieben und haben die Entwicklung der Wirtschaft begleitet, Arbeitsplätze geschaffen und zur Stabilität beigetragen. Zentralasien verfügt über ein enormes wirtschaftliches Potenzial, und Italien ist bereit, mit Ihnen zusammenzuarbeiten, um alle Chancen zu nutzen, die für beide Seiten von Vorteil sein können. Wie immer ist Entwicklung der Schlüssel zu Frieden und Stabilität. Derzeit ist der Frieden durch die russische Aggression gegen die Ukraine gefährdet. Dieser Angriffskrieg hat auf vielen Ebenen und im globalen Maßstab negative Auswirkungen. Die internationale Gemeinschaft sollte vereint dabei sein, den Parteien beim Aufbau eines umfassenden, gerechten und dauerhaften Friedens zu helfen.

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Was ist mit der Zukunft? Was sind Ihrer Meinung nach die vielversprechendsten Bereiche für den Ausbau unserer Zusammenarbeit?

Wir sind bereit, unseren politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen mehr Kontinuität zu verleihen, indem wir den Dialog zwischen unseren Ländern stärken. Dekarbonisierung und Kampf gegen den Klimawandel; Lebensmittelkontrolle; Entwicklung und Digitalisierung von Infrastrukturen; technologischer Wandel. Dies sind entscheidende globale Herausforderungen, die wir gemeinsam angehen sollten und aus denen sich neue Geschäftsmöglichkeiten ergeben können. Erneuerbare Energien, Agrarwirtschaft, Mechanik und angewandte Technologie sind für unsere Unternehmen vielversprechende Branchen. Viele italienische Unternehmen arbeiten bereits hier, andere sind bereit zu kommen und wir werden sie fördern. Um dies zu erreichen, erwarten wir jedoch, dass Kasachstan sein Geschäftsklima weiter verbessert und im Rahmen der von Präsident Tokajew eingeleiteten wirtschaftlichen Modernisierung am öffentlich-privaten Dialog arbeitet. Kultur ist ein zentraler Treiber unserer Partnerschaft. Die Eröffnung des neuen italienischen Kulturinstituts in Almaty, des ersten in der Region, bestätigt die Bedeutung, die wir Kasachstan als strategischem Partner in Zentralasien und der Förderung des Dialogs zwischen den Menschen beimessen.

Welche Botschaft möchten Sie dem kasachischen Volk hinsichtlich der Zukunft der Beziehungen zwischen Italien und Kasachstan übermitteln?

Die Geschichte und Tradition des kasachischen Volkes basiert auf interethnischer Harmonie und dem Prinzip der Einheit in der Vielfalt. Einheit und Vielfalt bereichern Gesellschaften und tragen zur Freundschaft zwischen den Völkern bei. Ich sehe eine glänzende und erfolgreiche Zukunft für unsere Freundschaft voraus. Ich lade alle Kasachen ein, mit italienischen Unternehmen Geschäfte zu machen, sich mit der italienischen Kultur und der italienischen Sprache vertraut zu machen und Italien zu besuchen.

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EU Reporter veröffentlicht Artikel aus einer Vielzahl externer Quellen, die ein breites Spektrum an Standpunkten zum Ausdruck bringen. Die in diesen Artikeln vertretenen Positionen sind nicht unbedingt die von EU Reporter.

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