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Landwirtschaft

Ökologischer Landbau: Lokale Führer fordern eine stärkere Rolle bei der Umsetzung und Bewertung des Aktionsplans

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Der ökologische Landbau trägt durch seine positiven Umwelt- und Klimaauswirkungen in Bezug auf eine verbesserte Kohlenstoffbindung und Bodengesundheit, den Erhalt der biologischen Vielfalt und den Tierschutz zu den Zielen des europäischen Grünen Deals und den Zielen der EU-Strategien „Farm to Fork“ und Biodiversität bei. Der Europäische Ausschuss der Regionen (AdR) hat am 2. Dezember die Stellungnahme zum EU-Aktionsplan für den ökologischen Landbau.

Der AdR begrüßt den Aktionsplan der EU für den ökologischen Landbau und befürwortet seinen umfassenden Ansatz. Ziel des Aktionsplans ist es, die Produktion und den Konsum von Bio-Produkten zu steigern und dadurch den Einsatz von Düngemitteln, Pestiziden und antimikrobiellen Mitteln zu reduzieren. Unter drei Achsen – Steigerung des Verbrauchs, Steigerung der Produktion und weitere Verbesserung der Nachhaltigkeit des Sektors – werden 23 Maßnahmen vorgeschlagen.

Der Berichterstatter über EU-Aktionsplan für den ökologischen LandbauUroš Brežan (SI/Grüne), Bürgermeister von Tolmin, sagte: „Die verstärkte Unterstützung des ökologischen Landbaus ist dringend erforderlich, um sicherzustellen, dass das 25-Prozent-Ziel der ökologischen Landwirtschaft bis 2030 erreicht wird. Wir müssen sicherstellen, dass die nächste Gemeinsame Agrarpolitik wird zum Europäischen Grünen Deal und zu den Zielen der Strategie „Farm to Fork“ und der Biodiversität beitragen. Lokale und regionale Gebietskörperschaften spielen eine Schlüsselrolle bei der Schaffung und Entwicklung von „Biodistrikten“ und der Strukturierung des Bio-Sektors. Daher sollten die lokalen und regionalen Gebietskörperschaften sowohl bei der Umsetzung als auch bei der Bewertung des Aktionsplans durch ein Netzwerk auf regionaler Ebene eng eingebunden werden. Wir fordern die Kommission auf, ein solches Netzwerk aufzubauen.“

Lokale Führer betonten ihre Schlüsselrolle bei der Sensibilisierung auf lokaler Ebene, der Information der Verbraucher über die positiven Auswirkungen des ökologischen Landbaus und der Entwicklung von Bildungsprogrammen für Kindergärten und Schulen. In der Stellungnahme wird darauf hingewiesen, dass die lokalen und regionalen Gebietskörperschaften auch bei der Strukturierung des Öko-Sektors in Bezug auf Produktion, Logistik und Handel eine Schlüsselrolle spielen und eine strukturierte Zusammenarbeit zwischen Erzeugern und Verbrauchern ermöglichen.

Um die Produktionsseite anzukurbeln, müssen alle europäischen und nationalen Maßnahmen mobilisiert werden, um den Konsum von Bio-Produkten zu steigern, betonten lokale Führer. Im Jahr 2019 verfügte die EU über eine ökologische Landfläche von etwa 8 %, während die Subventionen für den ökologischen Landbau nur 1.5 % des gesamten europäischen Agrarbudgets ausmachen. Der ökologische Landbau ist im Rahmen der GAP unterfinanziert, was derzeit nicht vollständig mit den Zielen des Aktionsplans für ökologischen Landbau übereinstimmt. Darüber hinaus empfiehlt die Stellungnahme der Kommission, die von den Mitgliedstaaten vorgelegten nationalen Strategiepläne für die GAP gründlich zu bewerten, um zu überprüfen, ob sie dazu beitragen, das Ziel von 25 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche für den ökologischen Landbau bis 2030 zu erreichen.

Der AdR begrüßt die Anerkennung von Biodistrikten als wirksame Instrumente der ländlichen Entwicklung. Im geografischen Gebiet eines Biobezirks schließen Landwirte, Öffentlichkeit, lokale öffentliche Verwaltungen, Verbände und kommerzielle Tourismus- und Kulturunternehmen eine Vereinbarung zur nachhaltigen Bewirtschaftung lokaler Ressourcen auf der Grundlage von Prinzipien und Methoden der biologischen Produktion und des ökologischen Konsums. Gerade diese Regionen sollten daher über ein von der Europäischen Kommission einzurichtendes Netz Unterstützung und gemeinsame Dienste erhalten.

Hintergrundinformationen

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  • Organischer Aktionsplan - Durch die Erzeugung hochwertiger Lebensmittel mit geringer Umweltbelastung wird der ökologische Landbau eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung eines nachhaltigen Lebensmittelsystems für die EU spielen. Ein nachhaltiges Lebensmittelsystem ist das Herzstück des europäischen Grünen Deals. Im Rahmen der „Farm to Fork“-Strategie des Grünen Deals hat sich die Europäische Kommission das Ziel gesetzt, „mindestens 25 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche der EU im ökologischen Landbau zu bewirtschaften und die ökologische Aquakultur bis 2030 deutlich zu steigern“. Um dieses Ziel zu erreichen und dem Öko-Sektor zu helfen, sein volles Potenzial auszuschöpfen, legt die Kommission einen Aktionsplan für den ökologischen Landbau in der EU vor.
  • GAP-Strategiepläne: Probleme und Erwartungen für die EU-Landwirtschaft: Die Legislativvorschläge der Europäischen Kommission zur Reform des Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) wurden im Juni 2018 veröffentlicht. Seitdem hat sich in diesem Politikbereich eine Reihe bedeutender Entwicklungen ergeben. Dazu gehört die Verabschiedung der Europäischer Green Deal und die damit verbundenen Initiativen der 'Farm zu Gabel' Strategie und die Biodiversitätsstrategie, sowie die Einigung über den mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) 2021-2027 zusammen mit einer zusätzlichen Unterstützung von 7.5 Mrd.
  • Landwirtschaft ohne Pflanzenschutzmittel
  • Die EU-Strategie „Farm to Fork“: Am 20. Mai 2020 hat die Europäische Kommission eine Mitteilung zum Thema „Eine Strategie vom Bauernhof auf den Tisch für ein faires, gesundes und umweltfreundliches Lebensmittelsystem“ angenommen.
  • IFOAM Organics Europa: IFOAM Organics Europe ist der europäische Dachverband für ökologische Lebensmittel und Landwirtschaft. Sie vertreten Bio in der europäischen Politik und treten für eine Transformation von Ernährung und Landwirtschaft ein. Ihre Arbeit basiert auf den Prinzipien von Bio-Landwirtschaft – Gesundheit, Ökologie, Fairness und Fürsorge. Mit fast 200 Mitgliedern in 34 europäischen Ländern umfasst ihre Arbeit die gesamte Bio-Lebensmittelkette.

Das Plenum Veranstaltungen

Webstreaming: Auf der Website des AdR.

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EU Reporter veröffentlicht Artikel aus einer Vielzahl externer Quellen, die ein breites Spektrum an Standpunkten zum Ausdruck bringen. Die in diesen Artikeln vertretenen Positionen sind nicht unbedingt die von EU Reporter.

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