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USA „kein bedingungsloser Verbündeter“ Europas mehr – MdEP

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Lukas Sieper (im Bild) ist ein junger deutscher Politiker, der ist Vorsitzender der Partei des Fortschritts.

Der 28-Jährige wurde letztes Jahr ins EU-Parlament gewählt und hat bereits Spuren hinterlassen.

In einer Fragerunde mit dieser Website legte der fraktionslose Abgeordnete seine unverblümte Meinung zu Präsident Trump dar, darunter auch zu den Auswirkungen der umfangreichen Zölle. Er vergleicht Donald Trumps Vorgehen mit dem eines „Mafia-Bosses“.

Er warnt, dass sich die EU und Europa unter Präsident Trump „nicht länger“ auf die Vereinigten Staaten als Verbündeten verlassen könnten.

EU Reporter: Seit Trumps Amtsantritt in den USA steht die transatlantische Partnerschaft vor beispiellosen Herausforderungen. Was denken Sie darüber?

Sieper: „Wir können die USA nicht länger als bedingungslosen Partner betrachten. Wir können uns nur auf uns selbst verlassen. Deshalb müssen wir unsere Verteidigungsfähigkeiten stärken und einige der Verbindungen kappen, die wir seit 50 Jahren mit den USA pflegen.“

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F: Innerhalb der EU gibt es unterschiedliche Auffassungen über den Umgang mit den USA. Wie sollten Ihrer Meinung nach die europäischen Interessen gewahrt werden?

Sieper: „Wir müssen unseren Grundwerten treu bleiben. Die EU wurde auf Aufklärung und Werte gegründet, und diese müssen unsere roten Linien bleiben. So wie wir es mit Leuten wie Wladimir Putin zu tun hatten, müssen wir jetzt mit Donald Trump verhandeln.“

F: Viele meinen, Europa müsse sich dieser Herausforderung allein stellen und „aufrüsten“. Sollte Europa Ihrer Meinung nach unabhängiger sein?

Sieper: „Die EU sollte in der Lage sein, sich selbst umfassend zu verteidigen. Wenn man sich die Vergangenheit ansieht, haben wir nie jemanden anderen zu unserer Verteidigung gebraucht.“

F: Wie reagieren Sie auf Trumps Reihe von Wirtschaftssanktionen gegen Europa?

Sieper: „Wir müssen zeigen, dass wir nicht nachgeben, sondern zurückschlagen. Zölle liegen in niemandes Interesse, weder der Wirtschaft noch der Bevölkerung, und Präsident Trump darf uns nicht wie ein Mafiaboss auspressen. Wir müssen zurückschlagen.“

F: Sind die Vereinigten Staaten ein Feind Europas? Sollten die Vereinigten Staaten eine größere internationale Verantwortung übernehmen?

Sieper: „Die Kernidee der EU ist es, Partner zu haben, nicht Feinde. Aber sind die USA unter Trump noch ein Verbündeter? Nun, ich glaube nicht. Trotzdem müssen wir die USA weiterhin als Verbündeten behandeln. Die EU muss sich engagieren und zeigen, dass sie nun eine Führungsrolle in der freien Welt einnimmt.“

F: Viele Intellektuelle meinen, es sei Zeit für Europa aufzuwachen. Ist JETZT der Moment gekommen, die USA nicht mehr als Verbündeten zu bezeichnen?

Sieper: „Unter Präsident Trump müssen wir sie zwar nicht mehr als Verbündete bezeichnen. Aber wir sind uns dessen bereits bewusst, zum Beispiel mit den EU-Wiederaufrüstungsplänen, die der Welt zeigen sollen, dass wir auf eigenen Beinen stehen können.“

F: Die Vereinigten Staaten haben Sanktionen gegen den Internationalen Strafgerichtshof verhängt und sind aus der Weltgesundheitsorganisation ausgetreten. Kürzlich hat die Regierung des US-Bundesstaates Mississippi die chinesische Regierung mit der Begründung verklagt, das Covid-Virus stamme aus China. Wie sehen Sie das?

Sieper: „Es war ein Trauma für uns alle, aber wir sollten Covid jetzt hinter uns lassen. Wenn die USA das Konzept der internationalen Haftung aufrechterhalten wollen, sollten sie sich nicht von den internationalen Organisationen abwenden, die genau das garantieren.“

F: „America First“ wird immer mehr zu „America Alone“. Können Sie uns Ihre Meinung zu dieser Aussage mitteilen? 

Sieper: „Isolationismus hilft niemandem. Wir sind alle miteinander verbunden, und die Idee, Amerika wieder groß zu machen, gehört ins 19. Jahrhundert.“

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