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NextGenerationEU: Europäische Kommission billigt Österreichs Plan zur Wiederherstellung und Resilienz

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Die Europäische Kommission hat eine positive Bewertung des österreichischen Wiederaufbau- und Resilienzplans vorgenommen. Dies ist ein wichtiger Schritt hin zur Auszahlung von 3.5 Mrd. EUR an Zuschüssen durch die EU im Rahmen der Fazilität für Wiederaufbau und Widerstandsfähigkeit. Diese Finanzierung wird die Umsetzung der entscheidenden Investitions- und Reformmaßnahmen unterstützen, die im österreichischen Konjunktur- und Resilienzplan skizziert sind. Es wird Österreich helfen, gestärkt aus der COVID-19-Pandemie hervorzugehen.

Der RRF – das Herzstück von NextGenerationEU – wird bis zu 672.5 Milliarden Euro (zu jeweiligen Preisen) zur Unterstützung von Investitionen und Reformen in der gesamten EU bereitstellen. Der österreichische Plan ist Teil einer beispiellosen koordinierten Reaktion der EU auf die COVID-19-Krise, um gemeinsame europäische Herausforderungen zu bewältigen, indem der grüne und digitale Übergang berücksichtigt wird, um die wirtschaftliche und soziale Widerstandsfähigkeit und den Zusammenhalt des Binnenmarktes zu stärken.

Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte: „Die Europäische Kommission hat heute beschlossen, dem österreichischen Wiederaufbau- und Resilienzplan grünes Licht zu geben. Österreich ist bereits Vorreiter bei der grünen Wende. Durch die besondere Betonung von Investitionen und Reformen, die unsere Klimaziele weiter unterstützen, setzt Österreich ein klares Zeichen. Wir haben Ihren Plan unterstützt, weil wir uns voll und ganz einig sind, dass mutige Maßnahmen erforderlich sind, um den grünen Übergang zu vollziehen.“

Die Kommission hat den österreichischen Plan anhand der in der RRF-Verordnung festgelegten Kriterien bewertet. In der Analyse der Kommission wurde insbesondere untersucht, ob die im Plan Österreichs vorgesehenen Investitionen und Reformen den grünen und digitalen Wandel unterstützen; zur wirksamen Bewältigung der im Europäischen Semester ermittelten Herausforderungen beitragen; und Stärkung seines Wachstumspotenzials, der Schaffung von Arbeitsplätzen und der wirtschaftlichen und sozialen Widerstandsfähigkeit.

Sicherung des grünen und digitalen Wandels in Österreich  

Die Bewertung der Kommission stellt fest, dass der österreichische Plan 59 % der Gesamtmittel des Plans für Maßnahmen zur Unterstützung der Klimaziele verwendet. Dazu gehören Reformen des österreichischen Steuersystems, die darauf abzielen, den CO2-Ausstoß durch Anreize für klimafreundliche Technologien zu reduzieren, Steuervergünstigungen für emissionsarme oder emissionsfreie Produkte und die Bepreisung von CO2 Emissionen. Flankiert werden diese Maßnahmen durch gezielte Steuererleichterungen für bedürftige Unternehmen und Haushalte. Andere Maßnahmen investieren in Energieeffizienz, erneuerbare Energien, Dekarbonisierung der Industrie, Biodiversität und Kreislaufwirtschaft. Diese Investitionen werden von entsprechenden Reformen begleitet, darunter die Überarbeitung des Förderrahmens für erneuerbare Energien und der Ausstieg aus Ölheizungen.

Die Bewertung des österreichischen Plans durch die Kommission ergab, dass 53 % seiner Gesamtmittel für Maßnahmen zur Unterstützung des digitalen Übergangs verwendet werden. Dazu gehören erhebliche Investitionen in die Konnektivität, mit besonderem Fokus auf den flächendeckenden Einsatz Gigabit-fähiger Netze und den Aufbau neuer symmetrischer Gigabit-Anschlüsse in unterversorgten, benachteiligten und ländlichen Gebieten. Der Plan sieht auch erhebliche Investitionen in die Digitalisierung von Bildung, E-Government und KMU vor.

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Stärkung der wirtschaftlichen und sozialen Widerstandsfähigkeit Österreichs

Die Kommission ist der Auffassung, dass Österreichs Plan ein umfangreiches Paket sich gegenseitig verstärkender Reformen und Investitionen umfasst, die dazu beitragen, einen erheblichen Teil der wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen, die in den an Österreich gerichteten länderspezifischen Empfehlungen dargelegt sind, wirksam anzugehen. Es wird erwartet, dass sich die Vollzeiterwerbsbeteiligung von Frauen aufgrund einer verbesserten Verfügbarkeit von qualitativ hochwertigen Kinderbetreuungseinrichtungen verbessern wird. Die seit langem bekannte Herausforderung im Zusammenhang mit dem geschlechtsspezifischen Rentengefälle wird durch Maßnahmen des Plans angegangen. Der Plan befasst sich mit einigen der sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen, die während der COVID-19-Krise aufgetreten sind oder verschärft wurden. Ein gezielter Ausgleich von Bildungs- und Lerndefiziten aufgrund der Pandemie wird einer Zunahme von Ungleichheiten in den Bildungsergebnissen entgegenwirken. Eine Reihe aktiver arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen soll dem gestiegenen Hilfebedarf für Geringqualifizierte Rechnung tragen und die Arbeitsmarktchancen benachteiligter Gruppen erhöhen.

Der Plan stellt eine umfassende und angemessen ausgewogene Antwort auf die wirtschaftliche und soziale Situation Österreichs dar und trägt damit angemessen zu allen sechs Säulen der RRF-Verordnung bei.

Eine Wirtschaft, die für Menschen funktioniert Valdis Dombrovskis, Executive Vice President (Abbildung) sagte: „Wir haben heute Österreichs Konjunkturprogramm zur Schaffung einer gerechteren, digitalen und nachhaltigeren Wirtschaft gebilligt. Dieser Plan schafft die richtige Balance: Mehr als die Hälfte der Gesamtzuweisung orientiert sich an Klimazielen, wie etwa Investitionen in die Stilllegung veralteter Öl- und Gasheizungen, die Förderung eines emissionsfreien öffentlichen Verkehrs und der Schutz der Biodiversität. Der Plan wird auch die digitale Vernetzung in Österreich vorantreiben und dazu beitragen, die digitalen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler zu fördern. Besonders begrüße ich Maßnahmen, um Geringqualifizierten und benachteiligten Gruppen durch gezielte Arbeitsmarktchancen zu helfen und Frauen die Vollzeitbeschäftigung zu erleichtern.“

Unterstützung von Leuchtturminvestitionen und Reformprojekten

Der österreichische Plan sieht Projekte in sieben europäischen Vorzeigebereichen vor. Dabei handelt es sich um spezifische Investitionsprojekte, die sich mit Themen befassen, die allen Mitgliedstaaten in Bereichen, die Arbeitsplätze und Wachstum schaffen, gemeinsam sind und die für den Doppelübergang benötigt werden. Österreich hat beispielsweise vorgeschlagen, 159 Millionen Euro in die Stilllegung veralteter Öl- und Gasheizungen und 543 Millionen Euro in den Bau neuer Bahnstrecken und die Elektrifizierung bestehender Bahnstrecken zu investieren. 

Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni sagte: „Österreichs Plan für Wiederaufbau und Widerstandsfähigkeit enthält ein wirklich weitreichendes Bündel von Initiativen, die das Leben der Bürger und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in allen Teilen des Landes verbessern werden. Zu den Maßnahmen gehört die wichtige ökosoziale Steuerreform – ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Steuerpolitik zu einem sozial gerechten Klimaschutz beitragen kann. Zusammen mit Maßnahmen wie dem Ausstieg aus Ölheizungen und dem Masterplan Mobilität wird Österreich in seinen Bemühungen um eine Klimaneutralität bis 2040 einen starken Schub erhalten. Ich begrüße auch Reformen zur Unterstützung von Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen, Kinderbetreuungseinrichtungen und Bildung."

Die Bewertung stellt außerdem fest, dass keine der im Plan enthaltenen Maßnahmen die Umwelt im Einklang mit den Anforderungen der RRF-Verordnung erheblich schädigt.

Die von Österreich eingerichteten Kontrollsysteme werden als angemessen erachtet, um die finanziellen Interessen der Union zu schützen. Der Plan enthält ausreichende Einzelheiten dazu, wie die nationalen Behörden Fälle von Interessenkonflikten, Korruption und Betrug im Zusammenhang mit der Verwendung von Mitteln verhindern, aufdecken und korrigieren.

Nächste Schritte

Die Kommission hat heute einen Vorschlag für einen Durchführungsbeschluss des Rates zur Gewährung von Zuschüssen in Höhe von 3.5 Mrd. EUR an Österreich im Rahmen des RRF angenommen. Der Rat hat nun in der Regel vier Wochen Zeit, um den Vorschlag der Kommission anzunehmen.

Die Billigung des Plans durch den Rat würde die Auszahlung von 450 Mio. € an Österreich als Vorfinanzierung ermöglichen. Dies entspricht 13 % der insgesamt für Österreich zugeteilten Summe.

Die Kommission wird weitere Auszahlungen auf der Grundlage der zufriedenstellenden Erfüllung der im Durchführungsbeschluss des Rates festgelegten Etappenziele und Zielvorgaben genehmigen, die den Fortschritten bei der Umsetzung der Investitionen und Reformen Rechnung tragen. 

Für mehr Informationen

Fragen und Antworten: Europäische Kommission billigt Österreichs Plan zur Wiederherstellung und Resilienz

Recovery and Resilience Facility: Fragen und Antworten

Factsheet zum Erholungs- und Resilienzplan Österreichs

Vorschlag für einen Durchführungsbeschluss des Rates zur Genehmigung der Bewertung des Wiederaufbau- und Resilienzplans für Österreich

Anlage zum Vorschlag für einen Durchführungsbeschluss des Rates zur Genehmigung der Bewertung des Wiederaufbau- und Resilienzplans für Österreich

Arbeitsunterlage der Kommissionsdienststellen zum Vorschlag für einen Durchführungsbeschluss des Rates

Erholungs- und Resilienzeinrichtung

Verordnung über Einrichtungen zur Wiederherstellung und Ausfallsicherheit

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EU Reporter veröffentlicht Artikel aus einer Vielzahl externer Quellen, die ein breites Spektrum an Standpunkten zum Ausdruck bringen. Die in diesen Artikeln vertretenen Positionen sind nicht unbedingt die von EU Reporter.

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