Kriege
EU geförderten Dialog zwischen Kosovo und Serbien: Neue Leistungen und anstehende Herausforderungen

Seit dem von der EU vermittelten April-Abkommen zwischen Serbien und dem Kosovo im April sind zwei Jahre vergangen. Insgesamt haben beide Parteien ihre Bereitschaft gezeigt, das Abkommen in ihrem Hoheitsgebiet umzusetzen. Das jüngste Abkommen über Justiz und Justiz im Kosovo ist ein Beweis für die weitere Normalisierung ihrer Beziehungen. Es bleiben jedoch einige Probleme offen.
Nach sechs Monaten Inaktivität aufgrund interner politischer Auseinandersetzungen hat das Kosovo seine Entwicklung als Staat fortgesetzt. Die EU war einer der wichtigsten Vermittler für den fortgesetzten Dialog zwischen Serbien und dem Kosovo, und die Bildung einer kosovarischen Koalitionsregierung im Dezember 2014 sorgte dafür, dass die Verhandlungen wieder voranschreiten konnten.
Die Hohe Vertreterin Federica Mogherini erklärte: „Wir waren uns einig, dass die Arbeit an der EU-Reformagenda nun, da es in Pristina eine neue Regierung gibt, mit erhöhtem Tempo wieder aufgenommen werden sollte, damit im nächsten Jahr sowohl bei der internen Entwicklung als auch auf dem Weg in die EU gute Fortschritte erzielt werden können.“
Im Jahr 2014 hat die Regierung von Pristina zwei spezifische Themen aus den April-Abkommen umrissen, die noch nicht behandelt wurden. Erstens ist die Katastrophenschutzstruktur seit einiger Zeit ein Problem. Diese "parallele" Struktur besteht aus einer serbischen Polizei, die den Norden des Kosovo kontrolliert. Das zweite Problem war die Forderung nach einer Reform des Justizsystems und die Frage der Aufnahme serbischer Richter in das kosovarische Justizsystem.
Beide Forderungen werden jetzt institutionalisiert. Das Justizabkommen von 2015 ist ein weiterer Schritt vorwärts für die aufstrebende Nation. Es stellt nicht nur die Möglichkeit eines funktionierenden Justizsystems mit einer Mischung aus serbischen und albanischen Richtern und Staatsanwälten dar, sondern drängt auch das Kosovo und Serbien näher an einen Beitritt zur Europäischen Union heran. Darüber hinaus erlaubte eine frühere Vereinbarung 500 serbischen Polizisten, sich der Kosovo-Polizei anzuschließen, ein weiterer Schritt in Richtung Integration und eine Lösung der Missstände im Kosovo. Die serbischen Katastrophenschutzkräfte, die die Kosovaren als Bedrohung ihrer Souveränität betrachten, sind jedoch bislang im Norden präsent.
Der serbische Premierminister A. Vucic nahm nach dem jüngsten Abkommen eine positive Haltung ein, wies jedoch auf zwei weitere mögliche Stolpersteine für die Zukunft hin. Das erste ist eine dauerhafte Auseinandersetzung mit den Rechten der Trepça-Mine. Serbien hat sein Recht, 75% der einflussreichen Mine zu kontrollieren, aufgenommen. Vor kurzem haben die (kosovarischen) Bergleute beschlossen, aus Protest gegen diese serbische Kontrolle in den Streik zu treten. Die neue kosovarische Regierung versuchte daraufhin, die Mine zu verstaatlichen, musste diese Strategie jedoch unter dem Druck der EU und Serbiens aufgeben. Die Relevanz der Trepça-Minen ist nicht zu unterschätzen. Während der Existenz Jugoslawiens machte es über 70% seines gesamten Mineralreichtums aus. In wirtschaftlicher Hinsicht könnten diese Minen einen enormen Schub für jede Nation darstellen, die letztendlich die Rechte besitzt.
Ein zweites von Premierminister Vucic angesprochenes Thema war die Gründung einer Vereinigung serbischer Gemeinden mit autonomen Befugnissen. Die früheren Gemeinden wurden nach dem April-Abkommen für illegal erklärt, aber die EU-Verhandlungsführer haben die Notwendigkeit einer lokalen Vertretung der serbischen Bevölkerung im Kosovo anerkannt.
Insgesamt können die von der EU erleichterten Verhandlungen als Erfolg gewertet werden. Das Kosovo steht jedoch vor vielen weiteren Herausforderungen, wenn es darum geht, ein voll funktionsfähiger Staat zu werden. Neben den zuvor genannten Fragen hat das Europäische Parlament mehrere andere Probleme in der Region festgestellt. Die Arbeitslosenquote schwankt um rund 45%, Korruption tritt weiterhin täglich auf, und EULEX, das für die Unterstützung der kosovarischen Regierungen verantwortlich ist, hat seine Popularität im Kosovo jährlich abgenommen.
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