Verteidigung
Frankreich "hat eine umfassende Datenüberwachung"
Frankreichs ausländischer Geheimdienst fängt Computer- und Telefondaten in großem Umfang ab, wie das umstrittene US-Prisma-Programm, so die französische Tageszeitung Le Monde.
Die Daten werden auf einem Supercomputer in der Zentrale des DGSE-Nachrichtendienstes gespeichert, heißt es in dem Papier.
Die Operation sei "außerhalb des Gesetzes und außerhalb jeglicher angemessener Aufsicht", sagt Le Monde.
Andere französische Geheimdienste greifen angeblich heimlich auf die Daten zu.
Es ist jedoch nicht klar, ob die DGSE-Überwachung bis nach Prisma reicht. Bisher haben französische Beamte die Vorwürfe von Le Monde nicht kommentiert.
Die DGSE analysiert angeblich die "Metadaten" - nicht den Inhalt von E-Mails und anderen Mitteilungen, sondern die Daten, aus denen hervorgeht, wer wann und wo mit wem spricht.
Laut Le Monde werden alle Verbindungen innerhalb Frankreichs sowie zwischen Frankreich und anderen Ländern überwacht.
Dem Papier zufolge werden die Daten in drei Untergeschossen des DGSE-Gebäudes in Paris gespeichert. Der Geheimdienst ist das französische Äquivalent zum britischen MI6.
Die Operation soll laut Experten Terrorzellen aufdecken. Aber das Ausmaß bedeutet, dass "jeder jederzeit ausspioniert werden kann", sagt Le Monde.
Es gibt eine anhaltende internationale Aufregung über Enthüllungen, dass die USA systematisch große Mengen an Telefon- und Webdaten beschlagnahmt haben.
Die französische Regierung hat die US-Spionage scharf kritisiert, zu der angeblich das Abhören der offiziellen EU-Kommunikation gehörte.
Das Ausmaß der Überwachung durch die amerikanische National Security Agency (NSA) ergab sich aus geheimen Geheimdienstdokumenten, die von Whistleblower Edward Snowden durchgesickert waren.
Es wird berichtet, dass die britische Spionageagentur GCHQ eine ähnlich umfangreiche Datenerfassungsoperation durchführt, die eng mit der NSA zusammenarbeitet.
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