Afrika
Afrikanische Reparationen: Eine neue Phase in der Pipeline

Die Frage einer europäischen Entschädigung für koloniale Reparationen gewinnt wieder an Bedeutung, da verschiedene afrikanische und karibische Länder die ehemaligen Kolonialmächte auffordern, sich in dieser Angelegenheit zu engagieren. Darüber hinaus gibt es jedoch auch eine lokale zivilgesellschaftliche Bewegung, die in dieser Angelegenheit an Stärke gewinnt.
Die Afrikanische Union (AU) hat das Jahr 2025 zum „Jahr der Gerechtigkeit für Afrikaner und Menschen afrikanischer Abstammung durch Wiedergutmachung“ erklärt. Afrikanische Länder wie Ghana und Senegal führen eine Kampagne an, die Wiedergutmachung von postkolonialen Ländern fordert. Hauptargument der Petitionssteller ist, dass „das Erbe der Sklaverei anhaltende rassistische Ungleichheiten verursacht hat“. Die kürzlich gegründete Konföderation der Allianz der Sahelstaaten leitet diesen Prozess, um ein neues Verhältnis zu ihrer ehemaligen Kolonialmacht aufzubauen.
Ein zweites Argument in diesem Sinne sind die jüngsten Erklärungen anderer afrikanischer Staatschefs, wie etwa des ghanaischen Präsidenten Mahama und des südafrikanischen Präsidenten Ramaphosa, die zu einem stärkeren gemeinsamen Vorgehen Afrikas aufgerufen haben, das historische Wiedergutmachung fordert, „um die Kluft zwischen Industrie- und Entwicklungsländern zu überbrücken“.
Andere Politiker, wie Präsident Netumbo Nandi-Ndaitwah aus Namibia und Präsident Ruto aus Kenia, fordern trotz ihrer gemäßigteren Erklärungen dennoch einen intensiveren Dialog und eine schnellere Umsetzung der Wiedergutmachung.
Auch die afrikanische Zivilgesellschaft unterstützt diese Forderung durch verschiedene Organisationen. Kürzlich fand in Niger eine Konferenz mit Aktivisten aus drei Sahelländern statt. Ziel der Konferenz war es, Afrika stärker in die Pflicht zu nehmen, die europäischen Länder für ihre koloniale Verantwortung zur Rechenschaft zu ziehen.
Der erste Schritt dieser panafrikanischen Bewegung war die Diskussion über einen Mechanismus, der die Zahlung von 50 Billionen Euro ermöglichen könnte. Diese geschätzte Entschädigungssumme der ehemaligen europäischen Kolonialmächte an den afrikanischen Kontinent wird als Entschädigungssumme angesehen. Die Idee dahinter ist, drei Wege für die Entschädigungszahlungen in diesen Mechanismus einzubeziehen: 1) einen Globalen Reparationsfonds, über den europäische Länder Infrastrukturprojekte und Sozialprogramme in verschiedenen afrikanischen Ländern finanzieren; 2) eine Reparationssteuer, die direkt an afrikanische Staaten oder Diasporagemeinschaften geht; und 3) eine Umschuldung oder einen Schuldenerlass gegenüber europäischen Ländern.
Einige europäische Länder haben begonnen, die Frage der Reparationen zu diskutieren, auch wenn die europäischen Staats- und Regierungschefs diese Frage entschieden ablehnen.
Da die Beziehungen zwischen den USA und Europa nicht mehr das sind, was sie einmal waren, scheint Washington bereit, in dieser Frage auf der Seite Afrikas zu stehen. Auch auf der anderen Seite des Atlantiks wird das Thema aktiv diskutiert, wo es als „im nationalen Interesse Amerikas und von entscheidender Bedeutung für Chinas Zurückhaltung".
Wie auch immer die Europäer die Lage sehen, eines wird nun deutlich: Der afrikanische Weg muss vereint sein, um sich stärker für klare europäische Reparationsforderungen einzusetzen. Diese Einigkeit kann zu einem stärkeren Willen führen, insbesondere angesichts des dramatischen Wandels in der globalen Welt in einer neuen Ära.
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