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Europäische Kommission

Maritime Sicherheit: EU aktualisiert Strategie zum Schutz des maritimen Bereichs vor neuen Bedrohungen

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Am 10. März verabschiedeten die Europäische Kommission und die Hohe Vertreterin a Gemeinsame Mitteilung über eine erweiterte EU-Strategie für maritime Sicherheit um eine friedliche Nutzung der Meere zu gewährleisten und den maritimen Bereich vor neuen Bedrohungen zu schützen. Sie haben auch eine angenommen aktualisierter Aktionsplan durch die die Strategie umgesetzt wird.

Die Sicherheit des Seeverkehrs ist für die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten von entscheidender Bedeutung. Zusammen bilden die Mitgliedstaaten der EU die größte gemeinsame ausschließliche Wirtschaftszone der Welt. Die EU-Wirtschaft hängt in hohem Maße von einem sicheren Ozean ab. Über 80 % des Welthandels werden auf dem Seeweg abgewickelt, und etwa zwei Drittel des weltweiten Öl- und Gasvorkommens werden entweder auf See gefördert oder auf dem Seeweg transportiert. Bis zu 99 % der weltweiten Datenströme werden über Seekabel übertragen. Der globale maritime Bereich muss sicher sein, um das volle Potenzial der Ozeane und der nachhaltigen blauen Wirtschaft freizusetzen. Die EU beabsichtigt, das breite Spektrum der ihr zur Verfügung stehenden Instrumente zur Förderung der maritimen Sicherheit, sowohl zivil als auch militärisch, zu verstärken.

Anpassung an neue Bedrohungen

Seit der Annahme der EU-Strategie für maritime Sicherheit im Jahr 2014 haben sich Sicherheitsbedrohungen und -herausforderungen vervielfacht, was neue und verstärkte Maßnahmen erfordert. Langjährige illegale Aktivitäten wie Piraterie, bewaffneter Raubüberfall auf See, Schleusung von Migranten und Menschen-, Waffen- und Drogenhandel sowie Terrorismus bleiben kritische Herausforderungen. Aber auch neue und sich entwickelnde Bedrohungen müssen durch den zunehmenden geopolitischen Wettbewerb, den Klimawandel und die Verschlechterung der Meeresumwelt sowie Hybrid- und Cyberangriffe bewältigt werden.

Dies ist eine Gelegenheit, nachhaltige Lösungen für die vielfältigen Probleme der maritimen Sicherheit voranzutreiben, mit denen die EU und die internationale Gemeinschaft konfrontiert sind. Es ist auch eine Gelegenheit, die Rolle und Glaubwürdigkeit der EU in der internationalen Arena zu stärken. Jüngste geopolitische Entwicklungen, wie die militärische Aggression Russlands gegen die Ukraine, erinnern eindringlich daran, dass die EU ihre Sicherheit verbessern und ihre Handlungsfähigkeit verstärken muss, nicht nur auf ihrem eigenen Territorium und ihren eigenen Gewässern, sondern auch in ihrer Nachbarschaft und darüber hinaus.

Eine aktualisierte Europäische Strategie für maritime Sicherheit (EUMSS)

Das aktualisierte EUMSS ist ein Rahmen für die EU, um Maßnahmen zum Schutz ihrer Interessen auf See und zum Schutz ihrer Bürger, Werte und Wirtschaft zu ergreifen.

Die aktualisierte Strategie für maritime Sicherheit fördert den internationalen Frieden und die internationale Sicherheit sowie die Achtung internationaler Regeln und Grundsätze und gewährleistet gleichzeitig die Nachhaltigkeit der Ozeane und den Schutz der biologischen Vielfalt. Die Strategie wird von der EU und ihren Mitgliedstaaten im Einklang mit ihren jeweiligen Zuständigkeiten umgesetzt.

Die Gemeinsame Mitteilung und der zugehörige Aktionsplan spezifizieren mehrere integrierte Maßnahmen, die den Interessen der EU gerecht werden. Zu diesem Zweck wird die EU ihre Maßnahmen im Rahmen von sechs strategischen Zielen verstärken:

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  • Intensivieren Sie die Aktivitäten auf See. Zu den Maßnahmen gehören die Organisation von Marineübungen auf EU-Ebene, die Entwicklung weiterer Operationen der Küstenwache in europäischen Meeresbecken, die Bestimmung neuer maritimer Interessengebiete für die Umsetzung des Konzepts der koordinierten maritimen Präsenz (ein Instrument zur Verbesserung der Koordinierung der Marine- und Luftressourcen der Mitgliedstaaten, die insbesondere vorhanden sind Meeresgebiete) und verstärkte Sicherheitsinspektionen in EU-Häfen.
  • Kooperieren Sie mit Partnern. Zu den Maßnahmen gehören die Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen der EU und der NATO und die Intensivierung der Zusammenarbeit mit allen einschlägigen internationalen Partnern zur Wahrung der regelbasierten Ordnung auf See, insbesondere des Seerechtsübereinkommens der Vereinten Nationen.
  • Führung bei der Sensibilisierung für den maritimen Bereich. Zu den Maßnahmen gehören die Verstärkung der Überwachung von Küsten- und Offshore-Patrouillenschiffen und die Stärkung des gemeinsamen Umfelds für den Informationsaustausch (CISE). Dadurch soll sichergestellt werden, dass die beteiligten nationalen und EU-Behörden Informationen auf sichere Weise austauschen können.
  • Verwalten Sie Risiken und Bedrohungen. Zu den Maßnahmen gehören die Durchführung regelmäßiger maritimer Live-Übungen unter Beteiligung ziviler und militärischer Akteure, die Überwachung und der Schutz kritischer maritimer Infrastrukturen und Schiffe (einschließlich Passagierschiffe) vor physischen und Cyber-Bedrohungen sowie die Bekämpfung von Blindgängern und Minen auf See.
  • Fähigkeiten steigern. Zu den Maßnahmen gehören die Entwicklung gemeinsamer Anforderungen für Verteidigungstechnologien im maritimen Bereich, die Intensivierung der Arbeit an Projekten wie der European Patrol Corvette (neue Klasse von Kriegsschiffen) und die Verbesserung unserer Fähigkeiten zur U-Boot-Abwehr.
  • Erziehen und trainieren durch die Förderung von Qualifikationen für Hybrid- und Cybersicherheit, insbesondere auf ziviler Seite, und die Durchführung von Schulungsprogrammen, die Partnern außerhalb der EU offen stehen.

Die aktualisierte Strategie und ihr Aktionsplan werden zur Umsetzung des Strategischen Kompasses der EU für Sicherheit und Verteidigung beitragen.

Nächste Schritte

Die Kommission und die Hohe Vertreterin fordern die Mitgliedstaaten auf, die Strategie zu billigen und ihrerseits umzusetzen. Die Kommission und der Hohe Vertreter werden innerhalb von drei Jahren nach Billigung der aktualisierten Strategie durch den Rat der Europäischen Union einen Fortschrittsbericht herausgeben.

Hintergrund

Die EU-Strategie für maritime Sicherheit und ihr Aktionsplan sind seit 2014 in Kraft. Der Aktionsplan wurde zuletzt im Jahr 2018 aktualisiert. Die vorgeschlagene Aktualisierung folgt den Schlussfolgerungen des Rates zur maritimen Sicherheit vom Juni 2021, in denen die Kommission und die Hohe Vertreterin dazu aufgefordert wurden die Notwendigkeit einer solchen Aktualisierung beurteilen.

Seit 2014 bieten das EUMSS und sein Aktionsplan einen umfassenden Rahmen, um Sicherheitsherausforderungen auf See abzuwehren und darauf zu reagieren. Sie haben eine engere Zusammenarbeit zwischen zivilen und militärischen Behörden angeregt, insbesondere durch Informationsaustausch. Das EUMSS hat dazu beigetragen, eine regelbasierte Governance auf See zu fördern und die internationale Zusammenarbeit im maritimen Bereich zu entwickeln. Es hat die Autonomie und Fähigkeit der EU gestärkt, auf Bedrohungen und Herausforderungen der maritimen Sicherheit zu reagieren. Die EU ist zu einem anerkannten Akteur im Bereich der maritimen Sicherheit geworden, führt ihre eigenen Marineoperationen durch, stärkt das Bewusstsein für den maritimen Bereich und arbeitet mit einem breiten Spektrum externer Partner zusammen.

Mehr Infos

Fact zur aktualisierten EU-Strategie für maritime Sicherheit

Gemeinsame Mitteilung über eine erweiterte EU-Strategie für maritime Sicherheit 

Aktionsplan „Eine erweiterte EU-Strategie für maritime Sicherheit angesichts sich entwickelnder maritimer Bedrohungen“

Fragen und Antworten zur EU-Strategie für maritime Sicherheit

EU-Strategie für die Sicherheit des Seeverkehrs

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EU Reporter veröffentlicht Artikel aus einer Vielzahl externer Quellen, die ein breites Spektrum an Standpunkten zum Ausdruck bringen. Die in diesen Artikeln vertretenen Positionen sind nicht unbedingt die von EU Reporter.

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