EU
Ombudsmann fordert die Mitgliedstaaten EU-Transparenzregister zu unterstützen

Die Europäische Ombudsfrau Emily O'Reilly hat den Rat der Europäischen Union aufgefordert, sich am Transparenzregister der EU-Interessenvertreter zu beteiligen. Sie ermutigte die Europäische Kommission außerdem, dem Beispiel des Europäischen Parlaments zu folgen und deutlich stärkere Anreize für Lobbyisten zur Registrierung zu schaffen. Dies folgte auf die Abstimmung über ein überarbeitetes Transparenzregister im Europäischen Parlament am 15. April.
O'Reilly sagte: „Lobbyismus spielt eine wichtige Rolle in funktionierenden Demokratien. Bürger, die sich für diese Themen interessieren, werden jedoch weiterhin rätseln, warum die EU ihr Recht, zu erfahren, welche Interessengruppen bei den EU-Institutionen Lobbyarbeit betreiben und zu welchen Zwecken, nicht direkter unterstützt. Da das derzeitige freiwillige Register dieser Aufgabe nicht ausreichend gerecht wird, sollte es konkretisiert werden. Beispielsweise könnte die Kommission ihre Beamten anweisen, keine politischen Gespräche mit nicht registrierten Lobbyisten zu führen. Um wirksam zu sein, sollte sich der Rat an dem Register beteiligen, da er eines der wichtigsten Entscheidungsorgane der EU ist. Diese Schritte könnten jetzt unternommen werden, ohne darauf zu warten, dass das Register verbindlich wird.“
Für Lobbyisten sind deutlich stärkere Anreize erforderlich, sich zu registrieren
Das Transparenzregister wird gemeinsam vom Europäischen Parlament und der Kommission geführt. Es umfasst rund 6,500 Organisationen. Für viele Lobbyisten lohnt es sich jedoch nicht, sich zu registrieren.
In seinem Bericht fordert das Parlament Anreizmaßnahmen, um Lobbyisten zur Unterzeichnung des Registers zu ermutigen, einschließlich beispielsweise der Beschränkung des Zugangs zu den Räumlichkeiten des EP für nicht registrierte Organisationen. Das Parlament fordert die Kommission außerdem auf, ähnliche Maßnahmen zu ergreifen.
Der Ombudsmann befasst sich regelmäßig mit Beschwerden über das Transparenzregister, beispielsweise über angeblich unrichtige Angaben im Register. In diesem Zusammenhang forderte sie die Kommission auf, die Überwachung und Vergleichbarkeit der Daten im Register zu verbessern. Sie empfahl der Kommission außerdem, Lobbyisten und andere Interessenvertreter, mit denen sie zusammentrifft, systematisch über ihre Absicht zu informieren, ihre Namen preiszugeben, falls Anträge auf Zugang der Öffentlichkeit zu ihren Lobbyaktivitäten gestellt werden.
Der Europäische Bürgerbeauftragte untersucht Beschwerden über Missstände in den EU-Institutionen und Einrichtungen. Alle Bürger, Einwohner, oder ein Unternehmen oder Verbände in einem Mitgliedstaat kann eine Beschwerde beim Bürgerbeauftragten einreichen. Der Bürgerbeauftragte bietet eine schnelle, flexible und kostenlose Möglichkeit von Problemen mit der EU-Verwaltung zu lösen. Für mehr Informationen, klicke hier.
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