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Internationaler Tag der Korruptionsbekämpfung: Die EU muss den Kampf gegen Korruption verstärken

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Am Internationalen Anti-Korruptionstag (9. Dezember) hat die Anti-Korruptions-Intergruppe im Europäischen Parlament über die Leistung der EU bei der Korruptionsbekämpfung nachgedacht. Korruption kostet die EU-Wirtschaft jährlich rund 120 Milliarden Euro. Es ist ein Verlust, den wir nicht akzeptieren können! Wir begrüßen die jüngste Einigung über einen neuen Mechanismus, der die Auszahlung von Geldern an die Einhaltung der Rechtsstaatlichkeit knüpfen wird. Wir freuen uns auch, dass der kürzlich veröffentlichte Jahresbericht der Kommission zur Rechtsstaatlichkeit auf Schwachstellen bei der Korruptionsbekämpfung auf nationaler Ebene hinweist. schreibt Pinain Allgemein.

Allerdings gibt es sowohl bei den Mitgliedsstaaten als auch bei der Kommission erhebliche Defizite bei der Korruptionsbekämpfung:

Keine entscheidenden Maßnahmen zur Unabhängigkeit der polnischen Justiz: Das EuGH-Urteil zur sogenannten Disziplinarkammer wird von Polen weiterhin ignoriert. Die Kommission hat keine finanziellen Sanktionen beantragt.

Warnung des Europäischen Rechnungshofs: In seinem jährlichen Tätigkeitsbericht 2019 stellt der Europäische Rechnungshof einen „weit verbreiteten Fehler bei den Ausgaben“ fest. Die Kontrollmechanismen der Kommission und der Mitgliedsstaaten seien einfach nicht zuverlässig genug, so ihr Präsident. Keine entscheidenden Maßnahmen zum Interessenkonflikt des tschechischen Premierministers: Die Prüfung der Situation durch die Kommission läuft seit anderthalb Jahren. Es wurden keine Schlussfolgerungen veröffentlicht. Der Premierminister hat inzwischen den MFR und den Wiederaufbaufonds ausgehandelt, von denen sein eigenes Agrofert-Unternehmen erheblich profitieren würde.

Kein Einsatz von Aussetzungsbefugnissen im Rahmen der geteilten Mittelverwaltung: Gemäß der Dachverordnung kann die Kommission Mittel aussetzen, wenn schwerwiegende Mängel in der Funktionsweise der Kontroll- und Verwaltungssysteme in den Mitgliedstaaten vorliegen. Obwohl es in Ungarn und anderen Mitgliedsstaaten zu einem systematischen Missbrauch von Geldern kommt, macht die Kommission von diesem Instrument nur selten Gebrauch.

Europäische Staatsanwaltschaft: Um die erwartete Arbeitsbelastung zu bewältigen, bittet die EPPO Kommission und Rat um eine Aufstockung ihres Haushalts für 2021 auf 55.5 Millionen Euro und mehr Personalstellen. In ihren jeweiligen Haushaltspositionen sehen Kommission und Rat lediglich 37.5 Millionen Euro für die EPPO und keine zusätzlichen Personalstellen vor.

Überprüfung der Endbegünstigten: Bisher gibt es keinen Überblick darüber, wer die Endbegünstigten von EU-Mitteln im Rahmen der geteilten Verwaltung sind, sodass nicht nachvollzogen werden kann, wer letztendlich von EU-Mitteln profitiert.

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UN-Übereinkommen gegen Korruption: Die Kommission ist seit 12 Jahren ihren Verpflichtungen aus dem Vertrag nicht nachgekommen. In den kommenden Monaten wird die EU beispiellose Geldbeträge an ihre Mitgliedstaaten auszahlen. Diese Mittel werden für die Erholung der Volkswirtschaften und Sozialsysteme der EU von entscheidender Bedeutung sein.

Damit sie die Bedürftigen erreichen und nicht in die Hände von Dieben und Betrügern geraten, sind wirksame Schutzmaßnahmen wichtiger denn je. Kommission und Mitgliedstaaten müssen ihre Anstrengungen verstärken, um zu verhindern, dass europäische Gelder missbraucht und denjenigen vorenthalten werden, die sie am meisten benötigen. Die Anti-Korruptions-Intergruppe wird weiterhin eine starke Stimme im Kampf gegen Korruption in der EU sein und rechnet damit, dass die Kommission und die Mitgliedstaaten dies ebenfalls tun.

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EU Reporter veröffentlicht Artikel aus einer Vielzahl externer Quellen, die ein breites Spektrum an Standpunkten zum Ausdruck bringen. Die in diesen Artikeln vertretenen Positionen sind nicht unbedingt die von EU Reporter.

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