Im Einklang mit der Europäischer Green DealSie schlagen ehrgeizige Maßnahmen und Verpflichtungen der EU vor, um den Verlust der biologischen Vielfalt in Europa und weltweit zu stoppen und unsere Lebensmittelsysteme in globale Standards für wettbewerbsfähige Nachhaltigkeit, den Schutz der Gesundheit von Mensch und Erde sowie den Lebensunterhalt aller Akteure in der Lebensmittelwertschöpfungskette umzuwandeln. Die COVID-19-Krise hat gezeigt, wie anfällig der zunehmende Verlust an biologischer Vielfalt uns macht und wie wichtig ein gut funktionierendes Nahrungsmittelsystem für unsere Gesellschaft ist. Die beiden Strategien stellen den Bürger in den Mittelpunkt, indem sie sich dazu verpflichten, den Schutz von Land und Meer zu verbessern, degradierte Ökosysteme wiederherzustellen und die EU auf internationaler Ebene sowohl beim Schutz der biologischen Vielfalt als auch beim Aufbau einer nachhaltigen Nahrungskette als führend zu etablieren.
Die neue Biodiversitätsstrategie befasst sich mit den Hauptursachen des Biodiversitätsverlusts, wie der nicht nachhaltigen Nutzung von Land und Meer, der Übernutzung natürlicher Ressourcen, Umweltverschmutzung und invasiven gebietsfremden Arten. Die Strategie wurde mitten in der COVID-19-Pandemie verabschiedet und ist ein zentrales Element des EU-Aufbauplans. Sie ist von entscheidender Bedeutung, um künftige Ausbrüche zu verhindern und die Widerstandsfähigkeit gegenüber ihnen zu stärken und unmittelbare Geschäfts- und Investitionsmöglichkeiten für die Erholung der EU-Wirtschaft zu schaffen. Sie zielt zudem darauf ab, Biodiversitätsaspekte zu einem integralen Bestandteil der allgemeinen Wirtschaftswachstumsstrategie der EU zu machen.
Die Strategie schlägt unter anderem verbindliche Ziele vor, um geschädigte Ökosysteme und Flüsse wiederherzustellen, den Zustand geschützter Lebensräume und Arten in der EU zu verbessern, Bestäuber auf landwirtschaftliche Flächen zurückzubringen, die Umweltverschmutzung zu verringern, unsere Städte zu begrünen, den ökologischen Landbau und andere biodiversitätsfreundliche landwirtschaftliche Verfahren zu fördern und den Zustand der europäischen Wälder zu verbessern. Die Strategie sieht konkrete Schritte vor, um die biologische Vielfalt Europas bis 2030 zu erholen. Dazu gehört die Umwandlung von mindestens 30 % der europäischen Land- und Meeresflächen in wirksam bewirtschaftete Schutzgebiete und die Wiederherstellung von mindestens 10 % der landwirtschaftlichen Flächen mit vielfältigen Landschaftsmerkmalen.
Die im Bereich Naturschutz, nachhaltige Nutzung und Wiederherstellung vorgesehenen Maßnahmen werden den lokalen Gemeinschaften wirtschaftliche Vorteile bringen und nachhaltige Arbeitsplätze und Wachstum schaffen. Für die biologische Vielfalt werden Mittel in Höhe von 20 Mrd. EUR / Jahr aus verschiedenen Quellen bereitgestellt, darunter EU-Mittel sowie nationale und private Mittel.
Die Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ ermöglicht den Übergang zu einem nachhaltigen EU-Lebensmittelsystem, das die Ernährungssicherheit gewährleistet und den Zugang zu gesunder Ernährung aus gesunden Zutaten eines gesunden Planeten sicherstellt. Sie wird den ökologischen und klimatischen Fußabdruck des EU-Lebensmittelsystems verringern und seine Widerstandsfähigkeit stärken, die Gesundheit der Bürger schützen und die Lebensgrundlage der Wirtschaftsakteure sichern. Die Strategie setzt konkrete Ziele für die Umgestaltung des EU-Lebensmittelsystems, darunter eine Halbierung des Einsatzes und der Risiken von Pestiziden, eine Verringerung des Einsatzes von Düngemitteln um mindestens 50 %, eine Halbierung des Verkaufs von antimikrobiellen Mitteln für Nutztiere und Aquakultur sowie die Ausschöpfung von 20 % der landwirtschaftlichen Nutzflächen für ökologischen Landbau. Darüber hinaus schlägt sie ehrgeizige Maßnahmen vor, um sicherzustellen, dass die gesunde Option für die EU-Bürger die einfachste ist, darunter eine verbesserte Kennzeichnung, um dem Informationsbedarf der Verbraucher über gesunde, nachhaltige Lebensmittel besser gerecht zu werden.
Europäische Landwirte, Fischer und Aquakulturproduzenten spielen eine Schlüsselrolle beim Übergang zu einem gerechteren und nachhaltigeren Lebensmittelsystem. Sie werden von der Gemeinsamen Agrarpolitik und der Gemeinsamen Fischereipolitik durch neue Finanzierungsquellen und Öko-Programme bei der Einführung nachhaltiger Praktiken unterstützt. Die Stärkung der Nachhaltigkeit als europäisches Markenzeichen eröffnet neue Geschäftsmöglichkeiten und diversifiziert die Einkommensquellen europäischer Landwirte und Fischer.
Als Kernteile der Europäischer Green DealDie beiden Strategien werden auch die wirtschaftliche Erholung unterstützen. Im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie zielen sie darauf ab, die Widerstandsfähigkeit unserer Gesellschaften gegenüber künftigen Pandemien und Bedrohungen wie Klimaauswirkungen, Waldbränden, Ernährungsunsicherheit oder Krankheitsausbrüchen zu stärken, unter anderem durch die Förderung nachhaltigerer Praktiken in Landwirtschaft, Fischerei und Aquakultur sowie durch Maßnahmen zum Schutz wildlebender Tiere und zur Bekämpfung des illegalen Wildtierhandels.
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Die Strategien enthalten auch wichtige internationale Elemente. Die Biodiversitätsstrategie bekräftigt die Entschlossenheit der EU, bei der Bewältigung der globalen Biodiversitätskrise mit gutem Beispiel voranzugehen. Die Kommission wird alle Instrumente des außenpolitischen Handelns und internationaler Partnerschaften mobilisieren, um auf der Konferenz der Vertragsparteien des Übereinkommens über die biologische Vielfalt im Jahr 2021 zur Entwicklung eines ehrgeizigen neuen globalen UN-Biodiversitätsrahmens beizutragen. Die „Vom Hof auf den Tisch“-Strategie zielt darauf ab, in enger Zusammenarbeit mit ihren internationalen Partnern einen globalen Übergang zu nachhaltigen Lebensmittelsystemen zu fördern.
Frans Timmermans, Exekutiv-Vizepräsident des Europäischen Grünen Deals, sagte: „Die Coronavirus-Krise hat gezeigt, wie verletzlich wir alle sind und wie wichtig es ist, das Gleichgewicht zwischen menschlichem Handeln und Natur wiederherzustellen. Klimawandel und Biodiversitätsverlust stellen eine klare und gegenwärtige Gefahr für die Menschheit dar. Im Mittelpunkt des Grünen Deals stehen die Strategien „Biodiversität“ und „Vom Hof auf den Tisch“, die auf ein neues und besseres Gleichgewicht zwischen Natur, Nahrungsmittelsystemen und Biodiversität zielen. Ziel ist es, die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Bevölkerung zu schützen und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit der EU zu stärken. Diese Strategien sind ein entscheidender Bestandteil des großen Wandels, den wir gerade einleiten.“
Die für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit zuständige EU-Kommissarin Stella Kyriakides erklärte: „Wir müssen vorankommen und das EU-Lebensmittelsystem zu einem Motor der Nachhaltigkeit machen. Die Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ wird die Art und Weise, wie wir unsere Lebensmittel produzieren, kaufen und konsumieren, positiv beeinflussen. Dies kommt der Gesundheit unserer Bürger, der Gesellschaft und der Umwelt zugute. Sie bietet die Möglichkeit, unsere Lebensmittelsysteme mit der Gesundheit unseres Planeten in Einklang zu bringen, die Ernährungssicherheit zu gewährleisten und den Ansprüchen der Europäerinnen und Europäer nach gesunden, gerechten und umweltfreundlichen Lebensmitteln gerecht zu werden.“
Der für Umwelt, Meere und Fischerei zuständige EU-Kommissar Virginijus Sinkevičius erklärte: „Die Natur ist lebenswichtig für unser körperliches und seelisches Wohlbefinden. Sie filtert unsere Luft und unser Wasser, reguliert das Klima und bestäubt unsere Nutzpflanzen. Doch wir tun so, als spiele sie keine Rolle, und verlieren sie in beispiellosem Tempo. Diese neue Biodiversitätsstrategie baut auf bewährten Erkenntnissen der Vergangenheit auf und ergänzt sie um neue Instrumente, die uns den Weg zu echter Nachhaltigkeit ebnen – zum Nutzen aller. Ziel der EU ist es, die Natur zu schützen und wiederherzustellen, zur wirtschaftlichen Erholung von der aktuellen Krise beizutragen und einen Wegbereiter für einen ehrgeizigen globalen Rahmen zum Schutz der Biodiversität weltweit zu sein.“
Nächste Schritte
Die Kommission fordert das Europäische Parlament und den Rat auf, diese beiden Strategien und ihre Verpflichtungen zu billigen. Alle Bürger und Interessengruppen sind eingeladen, sich an einer breiten öffentlichen Debatte zu beteiligen.
Hintergrund
Der Europäischer Green Deal, vorgelegt von der von der Leyen-Kommission am 11. Dezember 2019, legt einen ehrgeizigen Fahrplan für eine klimaneutrale Kreislaufwirtschaft fest, in der das Wirtschaftswachstum von der Ressourcennutzung entkoppelt ist.
Der Europäische Green Deal basiert auf dem ehrgeizigen Ziel, den Verlust der biologischen Vielfalt zu stoppen und umzukehren, indem unsere Nahrungsmittelsysteme, Wald-, Land-, Wasser- und Meeresnutzung sowie Energie-, Stadt- und Industriesysteme umgestaltet werden. Es wird auch die entscheidende Bedeutung der gemeinsamen Bekämpfung des Klimawandels und der biologischen Vielfalt hervorgehoben.
Mehr Infos
Pressematerial:
Fragen und Antworten zur Biodiversitätsstrategie
Fragen und Antworten zur Farm-to-Fork-Strategie
Factsheet zur Biodiversitätsstrategie
Factsheet zur Farm-to-Fork-Strategie
Factsheet zum Business Case für Biodiversität
Factsheet zu den Vorteilen für Landwirte
Factsheet zum Beitrag der Gemeinsamen Agrarpolitik zum europäischen Grünen Deal
Unterlagen:
Strategie zur biologischen Vielfalt
Farm to Fork Strategie
Begleitdokumente zur Farm to Fork-Strategie:
Arbeitsdokument der Mitarbeiter zum Zusammenhang zwischen der GAP-Reform und dem Green Deal
Bitte ansehen Here für Begleitdokumente zur Farm-to-Fork-Strategie:
- Fahrplan für den Fitness-Check der Tierschutzgesetzgebung;
- Umsetzungsbericht über die Richtlinie zur nachhaltigen Verwendung von Pestiziden;
- Bericht über die REFIT-Bewertung der Pestizidgesetzgebung;
- Bericht über die Nährwertkennzeichnung auf der Vorderseite der Packung und
- Arbeitsdokument des Personals zur Bewertung der Verordnung über nährwert- und gesundheitsbezogene Angaben.
Stellungnahme der Gruppe der wissenschaftlichen Hauptberater, „Auf dem Weg zu einem nachhaltigen Lebensmittelsystem – Weg von Lebensmitteln als Handelsware hin zu Lebensmitteln als Gemeingut“
Webseiten
Europäischer Green Deal
Biodiversität
Bauernhof zur Gabelung