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EU-Marokko partnerschaftlichen Fischereiabkommen in Kraft treten

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Fishing_boat_in_maroccoDie Europäische Kommission hat die Ratifizierung eines Fischereiprotokolls durch Marokko begrüßt, das europäischen Schiffen die Möglichkeit geben soll, nach einer mehr als zweijährigen Pause wieder in marokkanischen Gewässern zu fischen. Die Europäische Union und Marokko hatten im Dezember 4 das vierjährige Fischereiabkommen abgeschlossen, dessen Inkrafttreten jedoch noch auf die Ratifizierung durch Marokko wartete. Nachdem nun beide Seiten ihr Ratifizierungsverfahren abgeschlossen haben, erhalten EU-Schiffe bestimmte Fischereirechte in marokkanischen Gewässern als Gegenleistung für die finanzielle Unterstützung der EU bei der Entwicklung des marokkanischen Fischereisektors. Das Protokoll ist das zweitwichtigste seiner Art und gehört zu einer neuen Generation von Fischereiabkommen nach der Reform der Gemeinsamen Fischereipolitik der EU, die einen starken Schwerpunkt auf ökologische Nachhaltigkeit, wirtschaftliche Rentabilität und internationale Legalität legt.

Die Kommissarin für maritime Angelegenheiten und Fischerei, Maria Damanaki, sagte: „Ich freue mich, dass dieses Protokoll endlich in Kraft treten kann: Unsere Fischer warten seit mehr als zwei Jahren auf diesen Tag. Jetzt müssen wir sicherstellen, dass unsere Flotte ihre Aktivitäten so schnell wie möglich wieder aufnehmen kann. Dieses neue Protokoll ist ein Beispiel für eine verantwortungsvolle internationale Fischereipolitik: Wir haben dafür gesorgt, dass die Fischereirechte der EU den wissenschaftlich fundierten Grenzwert nicht überschreiten, der eine nachhaltige Fischerei gewährleistet, und dass europäische Schiffe nicht mit lokalen Fischern konkurrieren. Ich bin zuversichtlich, dass die finanzielle Unterstützung der EU durch die gezielte sektorale Unterstützung zum Aufbau einer nachhaltigen Zukunft für die marokkanische Fischerei beitragen wird"

Einzelheiten zum Protokoll

Bis zu 120 Schiffe aus 11 EU-Ländern (Spanien, Portugal, Italien, Frankreich, Deutschland, Litauen, Lettland, Niederlande, Irland, Polen und Vereinigtes Königreich) sind von dem neuen Protokoll betroffen. Die Fangmöglichkeiten wurden im Vergleich zum vorherigen Protokoll um ein Drittel erhöht und belaufen sich nun auf insgesamt 80,000 Tonnen für kleine pelagische Arten. Darüber hinaus stehen weitere Fangmöglichkeiten für Grundfisch-, Thunfisch- und handwerkliche Fischerei zur Verfügung. Das Protokoll deckt insgesamt sechs Fischereikategorien ab, die sowohl von industriellen als auch kleinen Flottensegmenten genutzt werden.

Die Kosten für den EU-Steuerzahler durch den Zugang zu diesen erweiterten Möglichkeiten sind im Vergleich zum vorherigen Protokoll um 30 % gesunken. Die Gesamtkosten für die EU belaufen sich auf 30 Millionen Euro pro Jahr, wovon 16 Millionen Euro Marokko als Entschädigung für den Zugang zu den Ressourcen und 14 Millionen Euro zur Unterstützung des Fischereisektors im Land dienen. Der Beitrag der Schiffseigner wird auf 10 Millionen Euro geschätzt, sodass sich für Marokko ein Gesamtfinanzrahmen von schätzungsweise 40 Millionen Euro ergibt. Das neue Protokoll sieht zudem mehr Beschäftigungsmöglichkeiten für marokkanische Fischer vor.

Das Protokoll enthält eine Menschenrechtsklausel. Wie bei allen EU-Abkommen gewährleistet ein eingebauter Aussetzungsmechanismus, dass die EU das Protokoll im Falle von Menschenrechtsverletzungen einseitig aussetzen kann. Detaillierte und regelmäßige Berichtspflichten für Marokko werden dazu beitragen, die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der sektoralen Unterstützung auf die lokale Bevölkerung aufzuzeigen. Dieser Berichtsmechanismus wird detailliert darlegen, wie jedes sektorale Unterstützungsprojekt den Interessen der gesamten lokalen Bevölkerung auf geografischer Ebene dient.

Hintergrund

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Das letzte Protokoll zum Fischereiabkommen mit Marokko wurde im Dezember 2011 gekündigt. Nach einem langen Verhandlungsprozess wurde Ende 2013 ein neues Protokoll unterzeichnet, das vom Europäischen Parlament und Ministerrat genehmigt wurde. Das Inkrafttreten verzögerte sich bislang , bis zur Ratifizierung des Protokolls durch Marokko.

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