Energiewirtschaft
Warum 2023 ein Wendepunkt für erneuerbare Energien war – und was danach kommt

Das Jahr 2023 markierte einen Wendepunkt für den globalen Energiesektor, da Rekordtemperaturen und veränderte Wettermuster eine kritische Neubewertung der Nachhaltigkeitsstrategien erzwangen, so ein neuer Bericht führender Klima- und Energieorganisationen. Korrespondent der Nachrichtenagentur Kazinform berichtet.
Gemäß einer neuer Bericht Die von der Weltorganisation für Meteorologie (WMO), der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA), dem Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage (ECMWF) und dem Copernicus Climate Change Service (C3S) bewerteten wichtigsten Energieindikatoren – Windkraftkapazitätsfaktoren, Solarphotovoltaikkapazitätsfaktoren, ein Wasserkraft-Proxy und Energiegradtage (die zur Schätzung des Energiebedarfs zum Heizen oder Kühlen auf Grundlage von Außentemperaturschwankungen verwendet werden) – wiesen im Jahr 2023 eine erhebliche geografische Variabilität auf und verdeutlichten damit den Wert von Klimainformationen für den Energiesektor, beispielsweise mit Tools wie der saisonalen Prognose des C3S.
Der Bericht hebt außerdem hervor, dass Klimaanomalien direkte Auswirkungen auf die Stromerzeugung und den Stromverbrauch haben, weshalb die Anpassung der Energiesysteme eine entscheidende Priorität darstellt.
Darüber hinaus wird betont, dass zur Erreichung der ehrgeizigen Ziele einer Verdreifachung der Kapazitäten für erneuerbare Energien bis 2030 und eines Netto-Null-Emissionsziels bis 2050 ein vielschichtiger Ansatz erforderlich ist.
Klimawandel und Rekordwachstum
Das vergangene Jahr war das wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die globale Durchschnittstemperatur stieg um 1.45 °C über das vorindustrielle Niveau. Im Jahr 2023 verändert der Übergang von La Niña zu einer voll ausgeprägten El Niño-Phase wesentliche Klimavariablen wie Windgeschwindigkeit, Sonneneinstrahlung, Niederschlag und Temperatur.

Als Ergebnis:
· In Südamerika stieg die Stromerzeugung aus Solarenergie um 3.9 %, was die Stromproduktion der Region um 3.5 TWh steigerte.
· In Ostasien lieferte die Windkraft zusätzlich 45 TWh Strom, wobei 95 % dieser Kapazität aus China kamen.
· In Brasilien ging die Stromerzeugung aus Wasserkraft um 30–40 % zurück, sodass das Land gezwungen war, den Mangel durch Solar- und Windenergie auszugleichen.
Trotz dieser Herausforderungen setzte der Sektor der erneuerbaren Energien sein rasantes Wachstum fort. Die weltweite Windkraftkapazität überschritt 1,000 GW, was einem Anstieg von 13 % gegenüber 2022 entspricht. Die Solarenergiekapazität übertraf erstmals die Wasserkraftkapazität und erreichte 1,420 GW (+32 %).
Das Verständnis großräumiger Klimamuster wie El Niño und La Niña ist für die Energieresilienz unerlässlich. Die Verschiebung von El Niño im Jahr 2023 führte zu einer höheren Solarstromerzeugung in Südamerika und einer erhöhten Windenergie in Ostasien. Eine bessere Prognose dieser Klimafaktoren kann dazu beitragen, die Energieerzeugung zu optimieren, Nachfrageverschiebungen vorherzusehen und die Netzstabilität zu stärken.
Strommärkte müssen sich anpassen
Laut Bericht ist die Anpassung der Strommarktstrukturen entscheidend für einen erfolgreichen Übergang von zentralisierten zu dezentralen Energiesystemen. Flexible Marktmechanismen sollten die effiziente Beschaffung hochwertiger erneuerbarer Energien gewährleisten und gleichzeitig Lösungen für Systemausgleich und Anpassungsfähigkeit integrieren.

Eine Schlüssellösung ist ein duales Beschaffungssystem, das sowohl die Optimierung erneuerbarer Energien als auch den Einsatz flexibler Ressourcen unterstützt und einen vielversprechenden Ansatz zur Erreichung dieses Ziels bietet. Darüber hinaus ist regionale Zusammenarbeit unerlässlich, um Energieangebot und -nachfrage länderübergreifend auszugleichen. Gemeinsame Anstrengungen können das Potenzial erneuerbarer Energien maximieren, die Netzstabilität verbessern und widerstandsfähige Energiesysteme aufbauen.
Das Potenzial erneuerbarer Energien für Entwicklungsländer
Entwicklungsländer verfügen über ein enormes Potenzial für den Ausbau erneuerbarer Energien, doch vieles davon bleibt ungenutzt. So verfügt Afrika trotz reichlich vorhandener erneuerbarer Energieressourcen nur über zwei Prozent der weltweit installierten Kapazität.

Durch die Integration des Ressourcenpotenzials in Klimainformationen können Länder eine Infrastruktur für erneuerbare Energien effektiv entwickeln, um die Industrialisierung und das Wirtschaftswachstum zu unterstützen und so die nachhaltige Entwicklung auf dem gesamten Kontinent zu beschleunigen.
Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Kazinform berichtet dass die Internationale Energieagentur (IEA) in ihrem jüngsten Bericht „Electricity 2025“ voraussagte, dass der Sektor der erneuerbaren Energien in den Vereinigten Arabischen Emiraten und im gesamten Nahen Osten in den kommenden Jahren ein erhebliches Wachstum erleben wird.
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