Energie
Kartellrecht: Kommission gegen Gazprom

Die Europäische Kommission hat Gazprom eine Mitteilung der Beschwerdepunkte übermittelt, in der sie behauptet, dass einige seiner Geschäftspraktiken auf den mittel- und osteuropäischen Gasmärkten einen Missbrauch seiner marktbeherrschenden Stellung und damit einen Verstoß gegen die EU-Kartellvorschriften darstellen. Siehe die Factsheet für weitere Details.
Auf Grundlage ihrer Untersuchung gelangt die Kommission vorläufig zu der Auffassung, dass Gazprom gegen die EU-Kartellvorschriften verstößt, indem es eine Strategie zur Abschottung der mittel- und osteuropäischen Gasmärkte verfolgt, beispielsweise indem es seinen Kunden den grenzüberschreitenden Weiterverkauf von Gas erschwert. Dies könnte Gazprom ermöglicht haben, in bestimmten Mitgliedstaaten unfaire Preise zu verlangen. Darüber hinaus könnte Gazprom seine marktbeherrschende Stellung missbraucht haben, indem es die Gasversorgung von unabhängigen Zusagen der Großhändler hinsichtlich der Gastransportinfrastruktur abhängig gemacht hat.
Gazprom hat nun zwölf Wochen Zeit, auf die Mitteilung der Beschwerdepunkte zu reagieren und kann zudem eine mündliche Anhörung zur Darlegung seiner Argumente beantragen. Die Kommission wird die Verteidigungsrechte von Gazprom uneingeschränkt respektieren und seine Stellungnahmen sorgfältig prüfen, bevor sie eine Entscheidung trifft. Die Übermittlung der Mitteilung der Beschwerdepunkte greift dem endgültigen Ergebnis der Untersuchung nicht vor.
EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager erklärte: „Gas ist ein unverzichtbares Gut in unserem täglichen Leben: Wir heizen damit unsere Häuser, kochen damit und erzeugen damit Strom. Die Aufrechterhaltung eines fairen Wettbewerbs auf den europäischen Gasmärkten ist daher von größter Bedeutung. Alle Unternehmen, die auf dem europäischen Markt tätig sind – egal ob sie aus Europa kommen oder nicht – müssen sich an unsere EU-Regeln halten.“
Ich befürchte, dass Gazprom gegen die EU-Kartellvorschriften verstößt, indem es seine beherrschende Stellung auf den EU-Gasmärkten missbraucht. Wir gehen davon aus, dass Gazprom möglicherweise künstliche Barrieren errichtet hat, die den Gasfluss von bestimmten mittel- und osteuropäischen Ländern in andere verhindern und so den grenzüberschreitenden Wettbewerb behindern. Die Trennung der nationalen Gasmärkte ermöglichte es Gazprom zudem, Preise zu verlangen, die wir zum jetzigen Zeitpunkt als unfair erachten. Sollten sich unsere Bedenken bestätigen, müsste Gazprom die rechtlichen Konsequenzen seines Verhaltens tragen.
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