EU-Eisenbahnen
Europäische Industrie- und Transportverbände fordern Änderungen beim Eisenbahnkapazitätsmanagement

Am 10. Januar veröffentlichten 12 Industrieverbände einen gemeinsamen offenen Brief, in dem sie die Verhandlungspartner der europäischen Verordnung zum Kapazitätsmanagement im Schienenverkehr aufforderten, einen ehrgeizigen und internationalen Ansatz zu verfolgen. Die Verordnung wird als wichtiges Instrument zur Verbesserung der Zuverlässigkeit von Schienengüterverkehrsdiensten und damit zur Verbesserung der Funktionsweise der europäischen Lieferketten und der Wirtschaft insgesamt angesehen. Diese Initiative der ERFA gemeinsam mit anderen Industrieverbänden spiegelt die hohe Bedeutung und das Interesse der europäischen Industrie am Schienengüterverkehr wider, aber auch die Erwartungen an eine Änderung des Kapazitätsmanagements.
Die von der Europäischen Kommission am 10. Juli 2023 vorgeschlagene Verordnung zielt darauf ab, die europäische Eisenbahnkapazität von einem manuellen, nationalen und starren System auf ein digitales, internationales und flexibles System umzustellen. Dies ist insbesondere für den Schienengüterverkehr wichtig, da über 50 % aller Züge mindestens eine Landesgrenze überqueren.
Im November 2024 begann die sogenannte Trilogverhandlung über die Verordnung, in deren Rahmen die Europäische Kommission, das Parlament und der Rat der Europäischen Union versuchen, eine Einigung über einen Kompromisstext zu erzielen. Während viele wichtige Punkte der Verordnung von allen Verhandlungsparteien akzeptiert werden, wie etwa die Einführung von Mehrnetzkapazitätsrechten, sind viele Punkte noch offen, wie etwa die Verbindlichkeit der Verordnung, ihre Governance sowie Anreize für eine gute Kapazitätsbewirtschaftung.
ERFA-Präsident Dirk Stahl erklärte: „Der Schienengüterverkehr wird heute durch schlechte Kapazitätspraktiken beeinträchtigt, insbesondere im internationalen Verkehr. Wenn der Schienengüterverkehr eine immer wichtigere Rolle bei der Vernetzung europäischer Industrien spielen soll, müssen wir zu einem Kapazitätsmanagementsystem übergehen, das den Güterverkehr widerspiegelt. Aus dem gemeinsamen Brief der wichtigsten europäischen Industrie- und Transportverbände geht klar hervor, dass ein Wandel erwartet wird.“
ERFA-Generalsekretär Conor Feighan schloss mit den Worten: „Besonders wichtig ist, dass diese vorgeschlagene Verordnung nicht zu einer Verschlechterung oder mangelnden Rechtssicherheit für Unternehmen führt, die im Schienengüterverkehr tätig sind. Die Verordnung wird wichtige Initiativen wie die Verordnung über „Schienengüterkorridore“ aufheben. Wenn die Verhandlungsparteien also eine Einigung erzielen wollen, müssen wir sicher sein, dass dies ein Schritt in die richtige Richtung und kein Schritt ins Ungewisse ist.“
Den Offenen Brief finden Sie hier HIER.
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