Wirtschaft
EU startet Strategie zum Abbau von Binnenmarkthemmnissen und zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit

Die Europäische Kommission hat einen umfassenden Plan zur Wiederbelebung des EU-Binnenmarktes vorgestellt. Dieser soll durch den Abbau interner Barrieren, die den grenzüberschreitenden Handel und das Wirtschaftswachstum behindern, erfolgen. Ziel dieser Initiative ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der EU zu stärken, insbesondere angesichts eskalierender globaler Handelsspannungen und protektionistischer Maßnahmen.
Hauptziele der Strategie
- Beseitigung interner Barrieren: Die Kommission will Hindernisse wie die eingeschränkte gegenseitige Anerkennung von Berufsqualifikationen, uneinheitliche Verpackungsstandards und branchenspezifische Monopole beseitigen, die den Binnenmarkt fragmentieren. Laut dem Internationalen Währungsfonds entsprechen diese internen Barrieren Zöllen von 44 % für Waren und 110 % für Dienstleistungen und liegen damit deutlich über den tatsächlichen Einfuhrzöllen.
- Erleichterung grenzüberschreitender Dienstleistungen: Die Strategie sieht die Entwicklung von Richtlinien vor, die es Unternehmen ermöglichen sollen, vorübergehend Dienstleistungen in anderen EU-Ländern anzubieten. Ziel ist es, Sektoren wie das Baugewerbe, die Postdienste, die Telekommunikation, die Energieversorgung, den Transport und die Finanzdienstleistungen zu öffnen.
- Förderung digitaler Tools: Die Kommission fördert die Verwendung von QR-Codes auf Produktetiketten, um den Verbrauchern leicht zugängliche Informationen bereitzustellen, und plant, gegen Hersteller vorzugehen, die Einzelhändlern den Verkauf in bestimmten Ländern untersagen.
- Unterstützung für reglementierte Berufe: Man werde sich bemühen, Koalitionen zwischen den EU-Mitgliedsstaaten zu fördern, die dazu bereit seien, reglementierte Berufe wie Krankenpflege und Mechanik zu liberalisieren, um die Arbeitskräftemobilität innerhalb des Blocks zu verbessern.
- Reduzierung des Verwaltungsaufwands: Der Plan sieht eine Kürzung der gesetzlichen Berichtspflichten in Bezug auf Datenschutz und Batterielieferketten vor. Ziel ist es, mittelständischen Unternehmen dadurch jährlich rund 400 Millionen Euro einzusparen.
Umsetzungsmaßnahmen:
Um eine wirksame Umsetzung der Strategie zu gewährleisten, fordert die Kommission die EU-Mitgliedstaaten auf, hochrangige Vertreter, sogenannte „Binnenmarkt-Sherpas“, zu ernennen. Diese sollen die Durchsetzung der EU-Binnenmarktregeln überwachen und die Entstehung neuer nationaler Hindernisse verhindern. Das übergeordnete Ziel ist es, den bürokratischen Aufwand bis Ende 25 insgesamt um 35 % und für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) um 2029 % zu reduzieren.
Kontext und Begründung:
Die Initiative ist eine Reaktion auf wachsende Bedenken hinsichtlich der wirtschaftlichen Widerstandsfähigkeit der EU angesichts globaler Handelsunsicherheiten, einschließlich der jüngsten Zollerhöhungen in den USA. Durch die Vereinfachung interner Vorschriften und die Förderung eines stärker integrierten Marktes will die EU Unternehmen ein günstigeres Umfeld für Wachstum und Innovation bieten.
Die Strategie steht zudem im Einklang mit den umfassenderen Bemühungen zur Stärkung der strategischen Autonomie der EU, insbesondere in kritischen Sektoren mit hoher Abhängigkeit von externen Partnern. Durch die Priorisierung von Binnenmarktreformen will die EU ihre Position in der Weltwirtschaft stärken und ihren Mitgliedstaaten nachhaltigen Wohlstand sichern.
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