Cybersicherheit
Stärkung der digitalen Verteidigung Europas: EU-Monat der Cybersicherheit und die ProtectEU-Strategie
Der Oktober ist der EU-Cybersicherheitsmonat. In dieser Zeit wird die Bedeutung der Cybersicherheit für den Schutz unserer digitalen Landschaft hervorgehoben. Angesichts der zunehmenden Vernetzung unserer Welt ist der Bedarf an robusten Cybersicherheitsmaßnahmen so groß wie nie zuvor. Die Europäische Kommission steht an vorderster Front dieser Bemühungen und setzt sich dafür ein, dass die EU gut auf Cyberbedrohungen vorbereitet ist.
Die im April 2025 verabschiedete ProtectEU-Strategie für innere Sicherheit legt einen starken Fokus auf die Cybersicherheit. Ziel dieser Strategie ist es, die Fähigkeit der EU zur Prävention, Erkennung und Reaktion auf Cyberbedrohungen durch fortschrittliche Technologien, internationale Zusammenarbeit und Aufklärung im Bereich Cybersicherheit zu verbessern.
Wichtige Cybersicherheitsbestimmungen in ProtectEU
ProtectEU integriert die Cybersicherheit als zentrale Säule der inneren Sicherheit der EU. Die Strategie skizziert die bestehenden Rechtsinstrumente, die umgesetzt werden sollen, und identifiziert Maßnahmen, die weiterentwickelt werden sollen. Zu den wichtigsten Punkten gehören:
- Widerstandsfähigkeit gegen hybride Bedrohungen, Schutz kritischer Infrastrukturen und Stärkung der Cybersicherheit, unter anderem durch die vollständige Umsetzung der Cybersicherheitsgesetz und NIS2-Richtlinie.
- Neue Rechtsinstrumente, Fahrpläne und Prozesse, wie etwa die Überarbeitung des Cybersecurity Act, Maßnahmen zur Gewährleistung einer cybersicheren Nutzung von Cloud- und Telekommunikationsdiensten und die Entwicklung eines Technologiefahrplans zur Verschlüsselung.
- Aufbau operativer und institutioneller Kapazitäten durch Stärkung ENISA, der Cybersicherheitsagentur der EU, sowie die Verbesserung der Zusammenarbeit und des Informationsaustauschs zwischen Strafverfolgungsbehörden, Cybersicherheitsbehörden und dem privaten Sektor.
- Technologische Souveränität und Zukunftstechnologien, indem wir die Abhängigkeit von einzelnen ausländischen Anbietern im IKT- und Telekommunikationsbereich verringern und eine Europäische Quantenkommunikationsinfrastruktur (EuroQCI) als Teil einer sicheren Kommunikationsinfrastruktur.
- Rechtmäßiger Zugriff auf Daten durch einen Fahrplan, der den rechtmäßigen und effektiven Zugriff der Strafverfolgungsbehörden auf Daten gewährleistet und dafür sorgt, dass bei diesem Zugriff die Grundrechte geachtet und die Cybersicherheit gewährleistet wird.
Das Europäische Zentrum zur Bekämpfung der Cyberkriminalität
Die Gewährleistung der Widerstandsfähigkeit der Infrastruktur und die Abschreckung von Cyberkriminalität durch wirksame Maßnahmen der Strafverfolgungs- und Justizbehörden sind zwei Seiten derselben Medaille. Die 2013 gegründete und in Den Haag ansässige Europäisches Zentrum für Cyberkriminalität (EC3) ist eine spezialisierte Abteilung von Europol, die sich der Bekämpfung von Cyberkriminalität in der gesamten Europäischen Union widmet. EC3 unterstützt EU-Mitgliedstaaten und internationale Partner mit fortschrittlicher technischer, analytischer und digital-forensischer Expertise. Zu den Schwerpunkten zählen Cyberangriffe, sexuelle Ausbeutung von Kindern im Internet und Zahlungsbetrug.
EC3 erleichtert außerdem den Austausch von Informationen über Cyberkriminalität, koordiniert gemeinsame Operationen durch die Gemeinsame Taskforce zur Bekämpfung der Cyberkriminalität (J-CAT)und erstellt das jährliche Bewertung der Bedrohung durch organisierte Kriminalität im Internet (IOCTA) zur Festlegung strategischer und operativer Prioritäten. Durch die Förderung der Zusammenarbeit zwischen Strafverfolgungsbehörden, Privatsektor und Wissenschaft spielt EC3 eine zentrale Rolle bei der Stärkung der gemeinsamen Cybersicherheitsposition Europas.
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