Schweden
Wir können die Jugendarbeitslosigkeit bekämpfen – wenn wir wollen

Die höchsten Jugendarbeitslosigkeitsraten in Europa wurden traditionell mit den Mittelmeerländern in Verbindung gebracht, doch das ist nicht mehr der Fall. Statistiken zeigen, dass sich dieses wachsende Problem nun in ganz Europa ausbreitet. Überregulierung scheint die Hauptursache zu sein. schreibt Victoria Esperanza Pazos Álvarez.
Das Jahr begann mit schlechten Nachrichten für SchwedenSeit Januar ist die Arbeitslosenquote in Europa am höchsten. Der Anteil der Jugendarbeitslosigkeit bleibt in der gesamten Europäischen Union relativ stabil und liegt bei etwa 15 %Die dieser Zahl zugrunde liegenden Daten offenbaren jedoch eine zunehmende Diskrepanz. In Ländern wie Deutschland liegt die Quote bei lediglich 6 %, während sie in anderen Ländern, beispielsweise Spanien, auf 27 % gestiegen ist.
Die Hauptunterschiede zwischen diesen Ländern liegen in der schlechten Regulierung. Während Länder wie Deutschland Unternehmertum fördern und kleine Unternehmen unterstützen, erschweren Mittelmeerländer das Unternehmenswachstum tendenziell, vor allem aufgrund rigider Arbeitsgesetze und hoher Steuern.
Restriktiv Die Arbeitsmarktregulierung erschwert Arbeitgebern die Einstellung junger Menschen. Die Einstellung und Entlassung von Mitarbeitern ist so kompliziert geworden, dass Unternehmen oft Personen mit mindestens zwei Jahren Berufserfahrung bevorzugen. Dies führt dazu, dass immer mehr junge Menschen mit Arbeitsplatzunsicherheit oder Unterbeschäftigung konfrontiert sind. Praktika und Einstiegsjobs werden aufgrund mangelnder Rentabilität immer seltener.
In den Mittelmeerländern ist die Einstellung eines Arbeitnehmers oft mit zahlreichen Verwaltungs- und Finanzkosten verbunden. Dazu gehören Rekrutierungskosten, hohe Sozialversicherungsbeiträge (30 % des Bruttogehalts des Mitarbeiters) und, falls die Person nicht über ausreichende Erfahrung verfügt, die zusätzlichen Kosten für Schulung und Einarbeitung. Die Entlassung eines Mitarbeiters ist aufgrund der gesetzlich vorgeschriebenen Abfindungs- und Entschädigungszahlungen oft noch teurer. In den meisten Mittelmeerländern ist eine Abfindung auf Basis der Dienstjahre des Mitarbeiters vorgeschrieben. Dies kann zu erheblichen Kosten führen, wenn ein Mitarbeiter ohne Grund entlassen oder gekündigt wird, oder im Streitfall zu Anwaltskosten.
In ItalienDie Entlassung eines Mitarbeiters kann besonders kostspielig sein. Wird die Entlassung als ungerechtfertigt erachtet, drohen dem Arbeitgeber Geldstrafen oder Entschädigungszahlungen. Arbeitnehmer haben oft Anspruch auf eine Abfindung, die sich nach ihrer Betriebszugehörigkeit richtet. Diese kann sehr hoch ausfallen, insbesondere bei langjähriger Betriebszugehörigkeit. In SpanienEntlässt ein Unternehmen einen Mitarbeiter ohne triftigen Grund, muss es möglicherweise eine Abfindung in Höhe von 33 Tagesgehältern pro Arbeitsjahr zahlen. Unternehmen müssen bei der Entlassung von Mitarbeitern außerdem ein strenges Protokoll befolgen, das gegebenenfalls Umschulungen oder alternative Arbeitsplätze anbietet. In GriechenlandArbeitgeber müssen bei ungerechtfertigter Entlassung Entschädigungen zahlen. Die Höhe der Entschädigung richtet sich nach der Dauer des Beschäftigungsverhältnisses. Arbeitnehmer, die seit über 12 Jahren beschäftigt sind, haben außerdem Anspruch auf einen stärkeren Kündigungsschutz. Der Arbeitgeber muss hierfür die wirtschaftliche Notwendigkeit nachweisen.
Ein weiteres großes Problem dieser Länder ist der Mangel an Berufsausbildung. Diese oft von strengen Gesetzen und niedrigen Löhnen geprägten Berufe sind für junge Menschen unattraktiv. Daher werden sie oft von neu eingewanderten Einwanderern besetzt, was zum BIP-Wachstum des Landes beiträgt. Zwar steigt die Produktion, doch verbessert dies nicht die Beschäftigungsquote.
Die Folgen dieser Politik sind Migration. Junge Menschen ziehen in Länder mit besseren Chancen, um dort die nötigen Erfahrungen zu sammeln, um schließlich in ihre Heimatländer zurückkehren zu können. Die Regierung scheint dieser frustrierenden Situation gegenüber gleichgültig zu sein. Sie bietet keine Lösungen. Solange die europäischen Politiker keine radikale Deregulierungs- und Vereinfachungsagenda beschließen, wird das Wirtschaftswachstum auf unserem Kontinent weiterhin ausbleiben, und junge Europäer wie ich werden weiterhin unter hohen Arbeitslosenquoten leiden.
Victoria Esperanza Pazos Álvarez ist Policy Fellow bei Young Voices Europe. Sie studierte Internationale Beziehungen in Spanien und spezialisierte sich auf Katastrophenvorsorge in den Niederlanden. Victoria arbeitete zuvor an der spanischen Botschaft in Buenos Aires, wo sie an Handelsverhandlungen beteiligt war.
Teile diesen Artikel:
EU Reporter veröffentlicht Artikel aus verschiedenen externen Quellen, die ein breites Spektrum an Standpunkten zum Ausdruck bringen. Die in diesen Artikeln vertretenen Positionen entsprechen nicht unbedingt denen von EU Reporter. Bitte lesen Sie den vollständigen Inhalt von EU Reporter. Veröffentlichungsbedingungen Weitere Informationen: EU Reporter nutzt künstliche Intelligenz als Werkzeug zur Verbesserung der journalistischen Qualität, Effizienz und Zugänglichkeit und gewährleistet gleichzeitig eine strenge menschliche redaktionelle Kontrolle, ethische Standards und Transparenz bei allen KI-gestützten Inhalten. Bitte lesen Sie den vollständigen Bericht von EU Reporter. KI-Richtlinie .

-
AsylpolitikVor 4 Tagen
Kommission schlägt vor, Elemente des Migrations- und Asylpakets sowie eine erste EU-Liste sicherer Herkunftsstaaten vorzuziehen
-
KasachstanVor 5 Tagen
Interview mit dem Vorsitzenden von KazAID
-
Östliche PartnerschaftVor 5 Tagen
Wirtschaftsforum der Östlichen Partnerschaft bekräftigt das Engagement der EU für Wirtschaftsbeziehungen und Konnektivität in unsicheren Zeiten
-
PensionenVor 4 Tagen
EIOPA: Geheimhaltung, fehlerhafte Analysen und Doppelmoral